Bentley Continental R SuFaCon

Dieser Bentley sieht auf den ersten Blick nicht selten aus, aber es gibt nur 14 Exemplare. Er stammt aus einer der berühmtesten Autosammlungen weltweit. In den späten 1980er und den 1990er Jahren hielt das Herrscherhaus des kleinen südostasiatischen Inselstaates Brunei diverse Automarken (Aston Martin, Rolls-Royce, Bentley) und das Designhaus Pininfarina quasi im Alleingang am Leben. Hierfür nutzte man den Reichtum aus den Erdölvorkommen auf dem kleinen Staatsgebiet. Neben dem autoverrückten Sultan Hassan Bolkiah war es vor allem sein Bruder, Prinz Jefri, der eine unvergleichliche Sammlung zusammenstellte. Hierzu bestellte er nicht nur Autos von der Stange, sondern gab einzigartige Sonderaufbauten in Auftrag, von denen teilweise bis zu 20 Exemplare exklusiv für Brunei gebaut wurden.

14 Exemplare vom SuFaCon für Brunei

Auch dieser Bentley Continental R gehört zu den Sonderaufträgen. Allerdings verbirgt er seine Spezialteile geschickter als manch anderes Projekt. Sein ungewöhnlicher Beiname „SuFaCon“ lässt jedoch aufhören. Er steht für „SUper FAst CONtinental“ und macht damit deutlich, dass hier auf antriebstechnischer Ebene einiges modifiziert wurde. Im Normalfall erhielt der vor 30 Jahren erstmals präsentierte Continental R den für Bentley typischen V8-Motor mit 6,75 Litern Hubraum. Anfänglich standen rund 325 PS bereit, später waren es 360. Im Continental S stieg die Leistung auf 385 PS und im Topmodell Continental T schließlich auf 426 PS. Dies war jedoch nicht genug für Prinz Jefri, der bei Bentley die P300-Spezifikation in Auftrag gab. Neue Turbolader und weitere Anpassungen am Triebwerk erhöhten die Leistung auf 534 PS. Es blieb jedoch bei einer Viergang-Automatik. In nur fünf Sekunden spurtet das luxuriöse Coupé aus dem Stand auf Tempo 100. Passend zur Mehrleistung erhielt die Bremsanlage zwei Bremssättel pro Vorderrad.

Neun Abluftschlitze hinter den Scheinwerfern

Optisch ist die besondere Variante des Continental R durch leicht veränderte Front- und Heckschürzen erkennbar. Deutlicher ins Auge stechen hingegen die Entlüftungsschlitze auf der Motorhaube hinter den Scheinwerfern. Durch diese je neun Schlitze pro Seite entweicht heiße Abluft oberhalb der Turbolader nach draußen. Prinz Jefri bestellte 14 Exemplare des SuFaCon. Alle sind aufgrund des Linksverkehrs in Brunei rechtsgelenkt und kamen in aufeinander abgestimmten Farbkombinationen zum Erstbesitzer. Neben dem hier gezeigten schwarzen Fahrzeug (der Nummer 14) gibt es beispielsweise einen in Blau, einen in Grün und einen in Gelb.

Geringe Laufleistung, aus Erstbesitz

DK Engineering in Großbritannien bietet diesen Bentley Continental R SuFaCon aktuell zum Kauf an. Er verließ als finales Exemplar dieser Sonderserie am 8. Oktober 1994 das Werk in Crewe und verblieb bis Anfang 2021 im Erstbesitz. Aufgrund der riesigen Autosammlung in Brunei verwundert es nicht, dass die Laufleistung erst knapp 7.300 Meilen (11.750 Kilometer) beträgt. Den Preis für dieses einzigartige Fahrzeug verrät der britische Händler nur auf ernstgemeinte Anfrage.

Bilder: DK Engineering