Aston Martin V8 Cygnet
Zwischen 2011 und 2013 bot Aston Martin neben den bekannten Sportwagen einen Kleinwagen an. Der Cygnet richtete sich gezielt an Bestandskunden, die auch bei Einkaufsfahrten oder in die überfüllten Metropolen nicht auf den Luxus eines Aston verzichten wollten. Allerdings mussten die Briten auch einiges an Kritik einstecken, da es sich letztlich nur um einen äußerlich leicht veränderten und innen aufgehübschten Toyota iQ handelte. Hierfür rief man jedoch einen deutlich höheren Grundpreis von mindestens 37.995,- € auf – rund dreimal soviel wie man für den Toyota bezahlen musste.
Der weltweite Verkaufserfolg hielt sich in engen Grenzen. Insgesamt verkaufte Aston Martin lediglich 593 Exemplare des 98 PS starken Cygnet, ehe die Produktion gestoppt wurde. Im Rahmen des diesjährigen Goodwood Festival of Speed debütierte nun überraschend eine neue Variante des Cygnet, die auf dem bekannten Modell basiert. Allerdings ist die Karosserie optisch an den Kotflügeln deutlich mit Carbon-Anbauteilen verbreitert worden. Zudem schauen unter der Heckschürze zwei runde Auspuffendrohre ins Freie.
Wenn der kleine, ‚Buckinghamshire Green‘ lackierte Cygnet angelassen wird, fällt auch dem letzten Passanten auf, dass hier nicht ein normaler Kleinwagen steht. In der Sonderwunschabteilung ‚Q by Aston Martin – Commission‘ wurde ihm auf Kundenwunsch der 4,7 Liter große V8-Motor aus dem V8 Vantage S implementiert. Somit stehen hier volle 430 PS sowie 490 Newtonmeter Drehmoment für den Vortrieb zur Verfügung, die im Gegensatz zum normalen Cygnet hier auf die Hinterachse übertragen werden. Dies geschieht über die Siebengang-Sportshift-II-Automatik aus dem V8 Vantage S. Fahrfertig bringt der V8 Cygnet lediglich 1.375 Kilogramm auf die Waage und ist in der Lage, in 4,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 zu beschleunigen. Als Höchstgeschwindigkeit geben die Briten 273 km/h an.
Als Basis nutzte man einen rechtsgelenkten Wagen, der im Umbauprozess unter anderem auch einen vollwertigen Überrollkäfig erhielt. Zudem mussten eine neue Spritzwand zwischen Innen- und Motorraum sowie ein neuer Mitteltunnel eingezogen werden, um mehr Platz für das Triebwerk und das Getriebe zu erreichen. Aston Martin verbaute zudem die Radaufhängungen und Hilfsrahmen aus der vorigen Vantage-Generation und einen handgefertigten, 30 Liter großen Benzintank im Kofferraum. Den erweiterten Platz in den Radhäusern füllen 19 Zoll große Räder aus, deren Durchmesser damit drei Zoll über jenen des normalen Cygnet liegen. Dahinter findet sich eine Performance-Bremsanlage mit vorn 380 und hinten 330 Millimeter großen Bremsscheiben.
Innen erhielt der Kleinwagen neben dem Überrollkäfig auch FIA-zertifizierte Rennsitze mit Vierpunktgurten, eine Feuerlöschanlage und ein mit Alcantara bezogenes, abnehmbares Lenkrad. Dahinter sitzt das Instrumentarium aus dem V8 Vantage S. Ohne ein wenig Luxus geht es aber letztlich doch nicht und so finden sich Lederschlaufen zum Öffnen der Türen an den Carbon-Verkleidungen und zwei USB-Anschlüsse am Armaturenbrett unterhalb der speziell angefertigten Schalter für die Klimaanlage.
Bilder: Aston Martin