65 Jahre BMW 503

In den ersten zwei Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg ging es der Marke BMW nicht besonders gut. Mit der großen Limousine 501 und dem Kleinstwagen Isetta hatte die Münchener Marke zwei grundverschiedene Modellreihen im Programm. 1954 erweiterte man das Angebot um den 502, der die Karosserie des 501 mit dem ersten deutschen Nachkriegs-V8-Motor kombinierte. Dieser hatte ursprünglich 2,6 Liter Hubraum und 100 PS. Im Folgejahr erweiterten die BMW-Konstrukteure den Hubraum auf 3,2 Liter, wodurch die Leistung auf 120 PS, 1957 sogar auf 140 PS anstieg. Mithilfe dieses Triebwerks plante der damalige kaufmännische Direktor Hanns Grewenig einen Sportwagen. Sein Kollege, Cheftechniker Kurt Donath, hielt indes nichts davon. Letztlich konnte Herr Grewenig die BMW-Spitze jedoch überzeugen. So begannen die Arbeiten am 503.

Premiere auf der IAA 1955

Einen ersten Designentwurf von Ernst Loof lehnte man ab. Stattdessen beauftragte man Albrecht Graf von Goertz. Dieser gestaltete ebenfalls den parallel entwickelten, zweisitzigen Roadster 507, der auf Wunsch des US-Importeurs Max Hoffman entstand. Beide Sportwagen standen nach rund 18-monatiger Entwicklungszeit auf der IAA 1955 in Frankfurt. Dort waren sowohl das Fachpublikum und die Presse als auch normale Besucher sehr angetan von beiden Modellen. Der 503 erzielte ab 1956 Goldmedaillen bei Concours-Veranstaltungen in Rom, Lissabon, Cannes, Wiesbaden und Wien. Dies lag vor allem an der gefälligen Pontonform mit prominent betonter BMW-Niere an der Frontpartie. Neben der Kofferraumklappe fanden sich kleine, lediglich angedeutete Heckflossen. Neben dem 2+2-sitzigen Coupé gab es auch eine Cabriolet-Version. Beide jedoch zu relativ hohen Preisen. Ein Reihenhaus kostete damals nur knapp das Doppelte. Die Karosserien stammten von Baur in Stuttgart.

412 Exemplare bis 1960

Unter der nach vorn öffnenden Motorhaube saß von Anfang an die 140-PS-Variante des V8-Triebwerks. Diese beschleunigte den Sportwagen in 13,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und weiter bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h. Bis Dezember 1957 entstanden 219 Exemplare der ersten Bauserie. Sie sind an einer Lenkradschaltung, hydraulischen Fensterhebern und einem hydraulischem Verdeckmechanismus beim Cabriolet zu erkennen. Anschließend folgte bis 1960 die zweite Serie mit Knüppelschaltung und elektrischen Fensterhebern. Zudem veränderte man die seitlichen Chromzierleisten und die Position des Aschenbechers. In dieser Ausführung gab es weitere 193 Exemplare. Lediglich sechs BMW 503 erhielten als Sonderausführung das Lenkrad auf der rechten Fahrzeugseite. Das Cabriolet blieb mit 139 Stück (Serie 1: 81, Serie 2: 58) seltener als das Coupé. Heutzutage erzielen gut erhaltene Exemplare zwischen 200.000 und 400.000 €, wobei die Cabriolets höher eingestuft werden.

Bilder: BMW