55 Jahre Renault 10

Im Sommer 1965 debütierte der Renault 10 als neue Limousine für die Untere Mittelklasse. Dieses Fahrzeug beendete für die französische Marke eine Ära. Letztmalig kam ein Heckmotorkonzept mit Hinterradantrieb zum Einsatz. Diese Bauform griff erst 2014 der bis heute aktuelle Twingo III wieder auf. Die Basis für den R10 bildete der Renault 8. Allerdings hatte man die Frontpartie um 12 und das Heck um sieben Zentimeter verlängert, während der Radstand gleich blieb. Für mehr Platz im Innenraum wuchs jedoch die Breite um acht Zentimeter. Auch der Kofferraum vorn profitierte und fiel 75 Liter größer aus als im R8.

Im Heck werkelte anfänglich ein 1,1 Liter großer, längs eingebauter Vierzylindermotor. Dieser leistete 34 kW/46 PS und entstammte wie das Bremssystem mit Scheiben rundum vom kleineren R8. Bereits zwei Jahre nach der Markteinführung erfolgte eine Modellpflege, die dem Renault 10 eckige statt runde Scheinwerfer einbrachte. Zudem bot man nun auch eine Automatikvariante an. Ab 1969 gab es alternativ einen 1,3 Liter großen Motor mit 38 kW/52 PS aus dem Renault 12. Obwohl der R10 speziell bei der weiblichen Kundschaft hoch im Kurs stand, endete 1971 die Produktion zugunsten des R12 nach 699.490 Exemplaren. Zusätzlich entstanden zwischen 1967 und 1971 unter Lizenz in Bulgarien als Bulgarrenault 10. Im gleichen Werk baute man überwiegend aus französischen Teilen auch den Bulgarrenault 8 und die Alpine A110 als Bulgaralpine. Nach rund 3.500 Fahrzeugen insgesamt beendete Renault dieses Projekt. Unsere Bildergalerie zeigt darüber hinaus drei Fotos von frühen Entwicklungsversionen des Renault 10.

Bilder: Renault