50 Jahre Lamborghini Islero

1968 präsentierte Lamborghini eine Weiterentwicklung des allerersten Sportwagens der Marke, der 1963 als 350 GT debütierte und 1966 zum 2+2-sitzigen 400 GT weiterentwickelt wurde. Zum ersten Mal in der noch jungen Markengeschichte benannte man ein neues Modell nach einem Kampfstier und griff damit indirekt das Sternzeichen von Firmengründer Ferruccio Lamborghini auf. Der 2+2-Sitzer mit neuer Karosserie aber bekanntem Chassis hörte nun auf den Namen Islero (in damaligen Broschüren oft ‚Jslero‘ geschrieben). Islero war ein Stier, der 1947 im Kampf den berühmten Stierkämpfer Manolete tödlich verletzte.

Für die deutlich kantigere Optik im Vergleich zum 400 GT zeichnete Mario Marazzi von der Firma Carrozzeria Marazzi verantwortlich. Er verkleidete das überarbeitete 400-GT-Chassis mit etwas breiterer Spur und breiteren Rädern geschickt unter einem zeittypischen Design. Vorn sorgen ‚Schlaufaugen‘, also Klappscheinwerfer für eine flache Silhouette am Tag und genug Licht bei Nacht. Auf die lange Motorhaube folgt ein kompakt geschnittenes und eckig gestaltetes Passagierabteil sowie ein als Stufenheck angehängter Kofferraum. Hinten sitzen die schmalen Stoßstangenecken oberhalb der rechteckigen Rückleuchten, zwischen denen das Kennzeichen eingefügt werden kann.

Innen bietet der Islero eine schöne Ausstattung mit Lederbezügen und fünf Rundinstrumenten hinter dem Holz-Sportlenkrad. Unter der Motorhaube blieb es beim vier Liter großen V12-Saugmotor, der dank vier obenliegenden Nockenwellen und sechs Weber-Doppelvergasern 320 PS leistet. Ein Jahr nach dem Islero erschien der Islero S mit einer Leistungssteigerung auf 350 PS, was ihn in der Endgeschwindigkeit auf 260 anstelle von 250 km/h bringt.

Insgesamt entstanden bis 1970 lediglich 225 Lamborghini Islero. Davon entfielen 155 auf den normalen Islero und 70 auf den stärkeren Islero S, der optisch an leicht ausgestellten Kotflügeln erkennbar ist. Im September bietet die italienische Marke nun eine exklusive Italientour für Besitzer des Islero und des ebenfalls 1968 gestarteten Espada an. Rund 650 Kilometer weit geht es über landschaftlich reizvolle Straßen mit Museumsbesuchen und Weingut-Besichtigungen bis zum Lamborghini-Werk in Sant’Agata Bolognese, wo eine Werksführung nebst Rundgang durch die Restaurierungswerkstatt von Lamborghini Polo Storico anstehen.

Bilder: Lamborghini