30 Jahre TVR Griffith
Mit dem Griffith griff TVR 1991 einen Modellnamen wieder auf, den es bereits von 1963 bis 1965 gegeben hatte. Besonders in den USA hatte man damit größere Verkaufserfolge feiern können. Im Gegensatz zum damaligen Sportcoupé handelte es sich bei der Neuauflage allerdings um einen Roadster. Ganz im typischen Stil des britischen Sportwagenbauers aus Blackpool blieb es jedoch bei zwei Sitzen und einem kraftvollen V8-Triebwerk unter der vorderen Haube. Auch den glasfaserverstärkten Kunststoff als Material für die Karosserie behielt man bei. Auf diese Weise erreichte man ein Leergewicht von nur 1.048 bis 1.066 Kilogramm, je nach Version.
V8-Motor stammte von Rover
Beim Debüt saß ein vier Liter großer V8-Motor mit 179 kW/243 PS unter der Haube. Dieses Triebwerk kaufte TVR bei Rover ein, wo es unter anderem im Vitesse oder im Range Rover eingebaut wurde. Seine Grundzüge gehen auf einen Buick-Motor zurück, dessen Lizenzfertigung die britische Marke 1967 aufnahm. Während bei der GM-Tochterfirma bereits neuere Triebwerke im Angebot waren, entwickelte Rover den V8 stetig weiter und rüstete ihn sogar von Vergasern auf Einspritztechnik um. Nach nur einem Jahr erhöhte TVR den Hubraum auf 4,3 Liter, wodurch die Leistung auf 209 kW/284 PS stieg. Ein weiteres Jahr später, 1993, führte man einen eigens weiterentwickelten Rover-V8-Motor mit 254 kW/345 PS aus fünf Litern Hubraum ein. Dies verlieh dem Modell den Namen Griffith 500. Für die Kraftübertragung auf die Hinterräder sorgte über bei allen Motorvarianten ein manuelles Fünfgang-Getriebe von TREMEC. Überlegungen zu einer Einstiegsversion mit sechs Zylindern führten 1999 zum Tuscan.
Produktionsende im Jahr 2002
Optisch sorgte der Griffith dafür, TVR aus den kantigen 1980er Jahren herauszuführen. Schöne Rundungen und unter Klarglas verborgene Scheinwerfer gefielen auf Anhieb einem großen Publikum. Einziger Kritikpunkt waren die auf den Kopf gestellten Rückleuchten vom Ford Orion. Diese entfielen erst 2000 mit der Einführung des Griffith SE (Special Edition). 100 Exemplare dieses Sondermodells sollten die Produktionszeit des Roadsters beenden. Insgesamt entstanden vom TVR Griffith bis 2002 exakt 2.582 Stück. Der technisch sehr ähnliche, aber optisch größere TVR Chimaera lief häufiger vom Band und ist daher heutzutage günstiger erhältlich. 2017 debütierte beim Goodwood Revival ein komplett neuer TVR Griffith als Sportcoupé mit über 500 PS. Leider kam es bisher noch nicht zum Produktionsbeginn.
Bilder: TVR