25 Jahre BMW Z3

James Bond stieg 1995 in diesen Roadster um. Fast 300.000 Kunden weltweit folgten. Die Rede ist vom BMW Z3. Dieser Zweisitzer schockte nicht nur Kinofans, für die der britische Geheimagent selbstverständlich in ein britisches Auto gehörte. Auch BMW-Fans mussten heftig schlucken, da der Z3 nicht in Deutschland, sondern im US-amerikanischen Werk in Spartanburg produziert wurde. Zwar gab es bereits seit vielen Jahren ein Werk in Südafrika. Allerdings entstanden dort weitgehend baugleiche Autos wie rund um München, allenfalls mit anderen Motorsierungen. Der Z3 war hingegen erstmals eine eigenständige Modellreihe, die nicht aus deutscher Produktion stammte. Mehr als 60 Prozent der Bauteile stammten aus Nordamerika.

Japanisches Design für amerikanischen BMW

Mit dem Z3 wollte BMW zum einen die Roadster-Tradition wiederbeleben und zum anderen einen würdigen Nachfolger des Z1 mit geringeren Produktionskosten verwirklichen. Unter der Leitung von Burkhard Göschel begannen die Arbeiten bereits 1991. Für das Karosseriedesign zeichnete Joji Nagashima verantwortlich, der auch die 3er Serie E36 gestaltete. Von diesem Modell übernahm man für den Z3 die Plattform und die Hinterachse des 3er Compact. Auch einige Komponenten des Armaturenbretts entstammten diesem Modell. Daher trägt der Roadster intern das Baukürzel E36/7. Nachdem bereits ein paar Prototypenbilder durchgesickert waren, erhielt die Weltöffentlichkeit im Juni 1995 erstmals durch Videos die Möglichkeit, einen Blick auf den Z3 zu werfen. Im September des gleichen Jahres begann die Serienproduktion.

Eine breitere Öffentlichkeit erblickte den BMW Z3 erstmals im Kinofilm „GoldenEye“, dem 17. Leinwandabenteuer des britischen Geheimagenten James Bond 007. Neben dem Umstieg auf ein deutsches Fahrzeug mussten die Fans sich hier zudem den Einstieg von Pierce Brosnan als Bond-Darsteller auseinandersetzen. Der zweisitzige Roadster ist zwar laut Q mit diversen Spezialeinbauten versehen – diese kommen jedoch mit Ausnahme eines Ortungsgerätes nie zum Einsatz. Insgesamt ist der Z3 nur rund 80 Sekunden lang im Bild, was jedoch bereits für hohe Beachtung ausreichte. BMW stellte auch für die folgenden beiden Filme neue Dienstwagen für James Bond zur Verfügung. Zu den BMW-Händlern rollte der Z3 in Europa jedoch erst Anfang 1996.

Neue Versionen zur IAA 1997

Anfänglich gab es den BMW Z3 ausschließlich mit Vierzylindermotoren. Diese hatten 85 kW/115 PS aus 1,8 Liter Hubraum und 103 kW/140 PS aus 1,9 Liter Hubraum. Ab 1996 bot BMW als neues Topmotorisierung einen 2,8 Liter großen Reihensechszylindermotor mit 140 kW/190 PS an. Zur IAA 1997 brachte man dann gleich eine ganze Reihe von Neuheiten für den Z3 mit. Zum einen hatte eine Gruppe von fünf BMW-Ingenieuren rund um Burkhard Göschel in der Freizeit eine Coupé-Variante mit Kombiheck entwickelt. Dieses Auto war 2,7-mal steifer als der Roadster, ging tatsächlich als Z3 Coupé (E36/8) in Serie und kam ausschließlich mit Sechszylindermotoren zum Kunden. Zudem durchlief der Z3 die M-Abteilung und kam als verbreiterter und stärkerer Z3 M Roadster und Z3 M Coupé neu auf die Straße. Als Antrieb fungierte dabei in Europa ein 3,2 Liter großer Reihensechszylindermotor mit 236 kW/321 PS. Nordamerika erhielt stattdessen lediglich ein drei Liter großes Aggregat mit 176 kW/240 PS.

Im Herbst 1998 erfolgte eine umfangreiche Modellpflege. Diese sorgte beim Roadster für betontere hintere Kotflügel, neue L-förmige Rückleuchten und eine Umgestaltung der Kofferraumklappe. Das Coupé erhielt eine Chromstrebe rund um das Kofferraumschloss. Gleichzeitig entfiel der 1.8 zugunsten des 1.9i mit 87 kW/118 PS. Der bisherige 1.9 blieb ein weiteres halbes Jahr im Programm, bevor im April 1999 der neue Z3 2.0 mit 110 kW/150 PS diese Position übernahm. Dieser wurde bis 2000 angeboten und entfiel zugunsten des Z3 2.2i mit 125 kW/170 PS. Für den US-Markt gab es von 1998 bis 2000 den Z3 2.3 (125 kW/170 PS) und anschließend den Z3 2.5 (137 kW/184 PS). Mit dem Facelift stieg die Leistung des Z3 2.8 danke Doppel-Vanos (zwei verstellbaren Nockenwellen) auf 141 kW/192 PS. Er wurde ebenfalls im Jahr 2000 durch den Z3 3.0i mit 170 kW/231 PS ersetzt. M Roadster und M Coupé erhielten nach einer Produktionspause in der zweiten Jahreshälfte 2000 für 2001 einen neuen 3,2-Liter-Sechszylindermotor (intern S54 statt S50) mit 239 kW/325 PS (in Nordamerika etwas weniger).

Gute Verkaufszahlen weltweit

Insgesamt entstanden zwischen 1995 und 2002 vom Z3 297.088 Exemplare. Inbegriffen waren einige Sondermodelle, die sich durch spezielle Lackfarben und hochwertige Ausstattungsdetails auszeichneten. Den Anfang machte dabei die James Bond Edition, von der 1996 lediglich 100 Exemplare für den US-Markt entstanden sind. Dieses Sondermodell entsprach optisch dem Agentendienstwagen im Farbton ‚Atlantic Blue‘ und war ausschließlich über den Christmas Catalog von Nieman Marcus erhältlich. Nicht in Serie ging hingegen ein 1999 in der M GmbH erstellter Prototyp eines Z3 M Roadsters mit dem 5,4 Liter großen V12-Triebwerk aus dem 750i. Durch extreme Frontlastigkeit und ein damit einhergehendes schlechtes Fahrverhalten verwarf man diese Idee relativ schnell wieder. Heute gehört das Einzelstück zum Portfolio von BMW Group Classic. Die bereits erwähnte Gesamtstückzahl teilt sich auf 279.273 Roadster und 17.815 Coupés auf. Besonders selten blieben dabei die Facelift-Varianten des M Roadster (344 für Europa/RoW, 1.565 für Nordamerika) und des M Coupé (434 für Europa/RoW, 678 für Nordamerika). Im Herbst 2002 beerbte den Z3 der neu entwickelte BMW Z4.

Bilder: BMW