20 Jahre Lotus 340R

1998 zeigte Lotus auf der Birmingham Motor Show den 340R als Konzeptstudie auf Basis der Elise. Eigentlich wollte man mit diesem Auto nur zeigen, wie weit man mit dem Leichtbaukonzept von Firmengründer Colin Chapman gehen könnte. Hierzu hatte Lotus einen Brainstorm-Workshop zwischen dem Autocar Magazin und Chefdesigner Russell Carr veranstaltet, dessen Ergebnis der 340R war. Der Name kam vom Leistungsgewicht, das bei 340 PS pro Tonne lag. Doch die Reaktionen der Messebesucher und weiterer potenzieller Kunden weltweit sorgten schließlich dafür, dass eine Kleinserie entwickelt wurde. Diese Arbeiten dauerten rund zwei Jahre und machten ein paar Detailveränderungen nötig.

Von der Studie zur Serie

Während die Konzeptstudie 340R noch ohne Spoileranbauten vor den Vorderrädern und mit bündig integriertem Heckspoiler auskam, waren diese Bereiche in der Serie verändert worden. Zudem integrierte Lotus zwei Zusatzleuchten in den Kühllufteinlass. An die Elise, deren Aluminium-Chassis als Grundbasis diente, erinnerten allenfalls die Scheinwerfer. Die restliche Karosserie ohne Türen oder Dach zeigte ein eigenständiges Design und entstand aus Glasfaser-verstärktem Kunststoff. Ab Werk gab es den 340R ausschließlich in Silber mit schwarzen Anbauteilen. Den ungewöhnlich geschwungenen Überrollbügel hinter den Sitzen übernahm man von der Studie in die Serie.

Direkt hinter den beiden Passagieren befindet sich ein 1,8 Liter großer Vierzylindermotor von Rover. Dieser stemmt 132 kW/179 PS und 172 Newtonmeter Drehmoment über ein manuelles Fünfgang-Getriebe auf die Hinterräder. So gerüstet spurtet der Sportwagen in 4,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und weiter bis zur Höchstgeschwindigkeit von 214 km/h. Optional gab es eine Werksleistungssteigerung auf 139 kW/190 PS und 189 Newtonmeter Drehmoment. Durch notwendige Anpassungen um den 340R in Europa für den Straßenverkehr zulassen zu können, kletterte das Gewicht ein wenig, wodurch das Leistungsgewicht auf 295 PS pro Tonne sank. Motor und Getriebe sind ebenso wie die Abgasanlage offen unter der Heckpartie zu sehen. Darüber sitzt ein Flügelprofil an Aluminiumhaltern.

340 Kurvenjäger

Dank speziell entwickelter Semi-Slick-Reifen vom Typ Yokohama A038R erreichte der Wagen unglaubliche Kurvengeschwindigkeiten, die von keinem Konkurrenzfahrzeug seiner Zeit überboten werden konnten. Allerdings mangelte es ihm an Höchstgeschwindigkeit, wodurch er auf ganze Rennstreckenrunden gesehen gegen den Caterham R500 das Nachsehen hatte. Insgesamt rollten lediglich 340 Exemplare des Lotus 340R vom Band. Rund ein Drittel verblieb in Großbritannien, während der Rest nach Kontinentaleuropa und Japan ging. Der Neupreis betrug £ 35.000, was heute von gut erhaltenen Exemplaren mühelos überboten wird. Sieben Jahre nach dem 340R erschien der indirekte Nachfolger 2-Eleven, auf den 2015 der 3-Eleven folgte.

Bilder: Lotus