Zwei Briten in St. Moritz
Heute ist meteorologischer Frühlingsanfang. Auch wenn die Anzeige vom Thermometer anderes vermuten lässt, kann man doch nie früh genug das Dach öffnen und die Sonne suchen. In unserem Fall haben wir sie in St. Moritz gefunden – mit dabei sind der Aston-Martin Vantage Roadster in der F1 Edition und der Aston-Martin DBX 707. Mit zusammen über 1200 PS sollte man damit auch die letzten Anzeichen des Winterblues hinter sich lassen können.
2284m ü. NN
Auf dem Julierpass, der das Engadin mit dem Tal Oberhalbstein verbindet, herrscht noch tiefster Winter. Dazu tiefhängender Nebel und leichter Schneefall – das Alles soll allerdings kein Grund sein, den Vantage nicht mit offenem Dach zu fahren. Die Klimaautomatik auf 26 Grad, die Klimadüsen auf die Hände am Lenkrad gerichtet, die Sitzheizung auf Stufe 3 – eigentlich ganz angenehm so. Die Entscheidung den Roadster für die erste Etappe und somit für die Passstraße zu wählen, scheint mir spätestens in den ersten Kurven, die Richtige zu sein.
Für die F1 Edition des Vantage Roadsters wurde dem vier Liter großem V8-Biturbo Motor aus der Zusammenarbeit mit Mercedes-AMG nochmals eine kleine Leistungssteigerung verpasst. Im Vergleich zum normalen Vantage stieg dabei die Leistung um 25 PS auf nun 535 PS. Das maximale Drehmoment in Höhe von 685 Newtonmetern bleibt jedoch unverändert. Allerdings liegt es bereits eher an und steht über einen breiteren Drehzahlbereich zur Verfügung. Für Passstraßen bedeutet das in jeglicher Lebenslage mehr als ausreichend Leistung, gerade für die Schweizer Straßen, wo selbst bei kleinen Überschreitungen der Geschwindigkeit, utopische Summen fällig sind.
Das stärkste und schnellste Serien-SUV der Welt.
Im DBX707 muss man sich sogar noch ein bisschen mehr vor dem Bußgeld fürchten. Denn mit 707PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 310 km/h ist er der stärkste und schnellste Serien-SUV der Welt. Da können 1 oder 2 Sekunden mehr Schub schnell mal sehr teuer werden.
Beim Motor im 707 bleibt es beim vier Liter großen V8-Biturbomotor von Mercedes-AMG, der auch im normalen DBX zum Einsatz kommt. Allerdings erhöhten die Ingenieure die Leistung um 157 PS und 200 Newtonmeter. Damit stehen nun 520 kW/707 PS und 900 Newtonmeter Drehmoment auf dem Datenblatt. Neu ist zudem ein Neungang-Automatikgetriebe mit Nasskupplung, was nochmals für schnellere Gangwechsel sorgt. Dies drückt sich auch in den Beschleunigungszeiten aus. Von null auf 100 km/h vergehen 3,3 Sekunden, auf 160 km/h sind es nur 7,4 Sekunden. Ein paar Sekunden die in der Schweiz schnell mal teuer werden können.
Der Ferienverkehr hilft jedoch uns und unserem Geldbeutel. Zeit um im DBX in die 16-fach verstellbaren Komfortsitze zu fallen und das Fahrwerk auf die komfortabelste Stufe zu stellen. Es fällt auf: der Brite kann durchaus auch das. Die Auspuffanlage wirkt nicht mehr so präsent und auch das Luftfahrwerk dämpft nun etwas weicher dank neuer Ventilkontrollen an den Dämpfern und neuer Abstimmungsarbeiten an den Federn. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Aston Martin 310 km/h an. Das Leergewicht liegt bei 2.245 Kilogramm, die serienmäßige Carbon-Keramik-Bremsanlage sorgt dabei dennoch für hervorragende Verzögerungswerte.
Kurz vor Silvaplana ist es dann soweit, im Rückspiegel eine Nebelwand, vor uns: blauer Himmel und Sonnenschein und natürlich die beeindruckende Landschaft des Engadins. In den letzten Minuten vor St. Moritz fällt auf, dass unser britischer Konvoi wohl nicht der Unauffälligste ist. In der Supercar-erprobten Gegend ernten wir dennoch viele „Daumen hoch“ und auch 1-2 „Carspotter“ haben die Kameras auf die Briten gerichtet. Ob das wohl an der etwas grellen Außenhaut des DBX liegt?
Aston-Martin DBX 707
Motor: 4.0L V8 Twin-Turbo
Leistung: 707 PS @6,000 rpm
Gewicht: 2245 Kilogramm
Beschleunigung: 0-100 km/h in 3.3 s
V-Max: 310 km/h
Aston-Martin Vantage F1 Roadster
Motor: 4.0L V8 Twin-Turbo
Leistung: 535 PS @6,000 rpm
Gewicht: 1645 Kilogramm
Beschleunigung: 0-100 km/h in 3.7 s
V-Max: 305 km/h