Wells Vertige

Beinahe wäre uns die Premiere des Wells Vertige verborgen geblieben. Dieser kleine Sportwagen stand bereits vor drei Wochen auf dem Goodwood Festival of Speed. Form, Technik und Seltenheit sind jedoch Anlass genug, um den Neuling aus Großbritannien an dieser Stelle nachzureichen. Die Geschichte hinter diesem Fahrzeug reicht bis ins Jahr 2014 zurück. Damals schaute sich der britische Unternehmer Robin Wells auf dem Sportwagenmarkt um, fand jedoch nicht das, was er sich vor seinem inneren Auge vorgestellt hatte. Da er nicht bereit war, Kompromisse einzugehen, begann er mit der Entwicklung seines eigenen Sportwagens. Wichtig waren ihm dabei kompakte Abmessungen und ein Mittelmotorlayout für bestmögliches Fahrdynamik. Dazu sollte das Design klassisch-schön und der Preis im erschwinglichen Bereich sein. „Es war eine lange Reise, aber ich habe sie geliebt“, gibt Firmengründer Wells zu Protokoll.

Kompakter Sportwagen mit gutem Leistungsgewicht

Während am Computer das rundliche Design Gestalt annahm, entstand passend dazu ein Monocoque-Chassis aus Stahl mit Doppelquerlenker-Aufhängungen rundum. Für die Karosserie entschied man sich für einen Komposit-Werkstoff. Das Vertige getaufte Fahrzeug kommt auf lediglich vier Meter Länge und 1,75 Meter Breite. Hinzu kommt ein Gewicht von lediglich 850 Kilogramm. Möglich wird dies auch durch die Wahl eines verhältnismäßig kleinen Triebwerks. Hinter den beiden Passagieren sitzt ein gerade einmal zwei Liter großer Vierzylinder-Saugmotor von Ford. Dieser überträgt seine 211 PS und 210 Newtonmeter über ein manuelles Sechsgang-Getriebe auf die Hinterräder. Trotzdem beschleunigt der Wells Vertige in unter fünf Sekunden aus dem Stand auf 96 km/h (60 mph) und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit über 225 km/h. Auf Wunsch sollen Leistungssteigerungen erhältlich sein, zu denen Wells noch keine näheren Angaben machte.

Klassisches Design mit modernen Elementen

Nicht alles an der Optik des Vertige ist so klassisch, wie es auf den ersten Blick scheint. So öffnen die Türen durch Anschlagspunkte unten an der A-Säule und oben im Dach schmetterlingsartig nach vorne und oben. Dies braucht in engen Parklücken weniger Platz als konventionelle Türen. Unter der vorderen Haube und hinter dem Motor bietet der kompakte Sportwagen kleine Gepäckbereiche und Raum für ein vollwertiges Ersatzrad. In den Radhäusern sitzen 17 Zoll große Leichtmetallräder von Speedline. Diese sind mit Reifen vom Typ Michelin Pilot Sport 4 in der Dimension 205/45 R 17 bezogen. Das Cockpit zeigt ebenfalls ein klassisches Design mit vier chromumrahmten Analoginstrumenten hinter dem dreispeichigen Lenkrad. Unterhalb der zentralen Luftdüsen ist ein Infotainmentsystem mit sieben Zoll großem Touchscreen-Display integriert.

Maximal 25 Stück pro Jahr

Sieben Exemplare des Vertige konnte Robin Wells bereits vor dem Kleinserienbeginn an Familienmitglieder und Freunde verkaufen. Pro Jahr möchte er maximal 25 Stück herstellen, um die Exklusivität zu wahren. Die Preisliste beginnt bei £ 45.000, worin bereits eine Auswahl aus fünf Lack- und vier Lederfarben inkludiert ist. Weitere Farboptionen sind selbstverständlich gegen Aufpreis möglich. Hinzu kommen weitere Optionen bis hin zu maßgeschneidertem Gepäck oder einem auf das Interieur abgestimmten Regenschirm. Ob es auch eine linksgelenkte Version geben wird, ist bislang unbekannt.

Bilder: Wells Motor Cars