Triumph TRS

Heutzutage erscheint es undenkbar, dass ein Rennauto mehrfach bei den 24 Stunden von Le Mans antritt. Allein die ständig fortschreitenden Weiterentwicklungen in jeder Rennwagenkategorie sprechen eigentlich gegen diese Möglichkeit. Und doch gehen speziell die GT-Fahrzeuge durchaus mehrfach an den Start, da in der Amateurklasse keine Neuwagen gestattet sind. Früher war es hingegen üblich, dass sogar die Werksteams ihre Autos mehrere Jahre in Folge einsetzten. So beispielsweise auch Triumph, wo 1958 eine Rückkehr nach Le Mans beschlossen wurde. 1959 trat man mit unter dem Blech stark veränderten TR3 an. 1960 und 1961 setzte man auf den neu entsickelten TRS, von dem insgesamt lediglich vier Exemplare basierend auf dem TR3S mit verbreiterter Spur und Zahnstangenlenkung sowie mit einer Glasfaserkarosserie mit optischen Anleihen des 1960 noch nicht präsentierten TR4 entstanden sind. Sie alle erhielten den in der Triumph Competition Abteilung entwickelten Experimentalmotor namens ‚Sabrina‘ mit zwei Nockenwellen, Doppelvergasern und Leichtmetallblock. Drei Wagen gingen beim Langstreckenrennen an der Sarthe an den Start, während das vierte als Teilespender im Fahrerlager bereitstand. Alle erhielten eine Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr. Trotz problemloser Fahrten und den Platzierungen 15, 18 und 19 reichten 1960 die zurückgelegten Distanzen der Fahrzeuge nicht für eine Klassifizierung im offiziellen Rennklassement. Im Folgejahr lief es deutlich besser. Alle drei Autos erreichten mit leichten Modifikationen die festgelegte Mindestdistanz und überquerten die Ziellinie auf den Plätzen 9, 11 und 15, wodurch Triumph den Mannschaftspreis erhielt.

Eines dieser Fahrzeuge mit dem Kennzeichen ‚927 HP‘ steht aktuell in Großbritannien zum Verkauf. Dieses Auto lief 1960 mit der Startnummer 29 unter den Fahrern Peter Bolton und Ninian Sanderson. 1961 erhielt der TRS die Startnummer 26 und wurde von Les Leston und Rob Slotemaker pilotiert. Anschließend verkaufte Triumph diesen Wagen in die USA, wo er bis 1972 beim ersten Privatbesitzer nur selten genutzt wurde. Auch der zweite Besitzer, ein Mr K.N. Gwing in Virginia, fuhr den TRS nur wenig. Nach seinem Tod verkaufte seine Tochter den Wagen 2008 an den heutigen Besitzer, der nun nach einer umfangreichen aber vorsichtigen Restaurierung über Pendine Historic Cars eine neue Heimat für diese Rarität sucht. Vom hier genutzten ‚Sabrina‘-Doppelnockenwellen-Motor gibt es aktuell nur noch zwei lauffähige Exemplare weltweit. 2010 startete dieser Triumph TRS beim Le Mans Classic. Für £ 295.000 könnte dieses einmalige Stück britischer Le-Mans-Geschichte Ihnen gehören.

Bilder: Pendine Historic Cars