Porsche 356 A
Der zweite Teil unserer 356-Serie befasst sich mit dem Porsche 356 A. Dieser stellte die erste größere Weiterentwicklung des Urmodells der noch jungen Sportwagenmarke dar und debütierte im Herbst 1955. Bei den vorherigen Fahrzeugen – im Rückblick als Pre-A bezeichnet – zogen immer wieder Neuerungen in die Produktion ein. So hatte man nach dem Umzug von Gmünd in Österreich nach Zuffenhausen bei Stuttgart auf eine einteilige Windschutzscheibe mit zentralem Knick umgestellt. Diese entfiel beim 356 A zugunsten einer erstmals leicht gewölbten Scheibe. Ansonsten glichen Coupé, Cabriolet und Speedster den vorherigen Fahrzeugen stark. Unterhalb der Scheinwerfer hatte es bereits Anfang der 1950er Jahre veränderte Blinker und die Einführung von kleinen Belüftungsöffnungen gegeben. Neu waren beim A bessere Lenkungsdämpfer und mehr Nachlauf an den Vorderrädern.
Zwei neue Versionen statt des Speedsters
Ende 1957 nahm Porsche den 356 A Speedster vom Markt. Zuvor gab es ein Jahr lang wie auch für das Cabriolet ein optionales Hardtop für den Winterbetrieb. Diese offene Modellvariante hatte ihren Zweck erfüllt und die Sportwagenmarke in den USA zu ersten Verkaufs- und Rennerfolgen gebracht. Als Alternative kamen zwei neue Versionen ab Anfang 1958 zu den Händlern. Beim Karosseriewerk Drauz in Heilbronn entstanden die Aufbauten für das 356 A Convertible D, dessen Grundform der des Speedster entsprach. Allerdings verbaute man eine höhere Windschutzscheibe und dadurch bedingt ein größer dimensioniertes Stoffverdeck mit größerer Heckscheibe. Anstelle der Steckscheiben gab es hier klassische Kurbelfenster und komfortablere Sitze statt der Sportschalensitze.












































Neben dem Convertible D erschien das 356 A Hardtop Coupé. Hier verschweißte man das optionale Hardtop-Verdeck des Cabriolets fest mit der Rohkarosserie und erhielt damit eine veränderte Linienführung im Vergleich zum normalen Coupé. Parallel zu den stetig steigenden Verkaufszahlen entwickelte Porsche das Fahrzeug weiter. Während es anfänglich den 1300 mit 44 PS, den 1300 S mit 60 PS, den 1600 mit 60 PS, den 1600 S mit 75 PS und den 1500 GS Carrera mit 100 PS gab, entfielen die beiden kleinsten Leistungsstufen bald. Dafür rückte 1958 der 1600 GS Carrera mit 105 PS ins Programm. 1959 ersetzte der 1600 Carrera GT mit 115 PS den bisherigen 1500 GS Carrera.
Im Motorsport sehr erfolgreich
Den Beinamen ‚Carrera‘ übernahm man aufgrund von motorsportlichen Erfolgen bei der Carrera Panamericana in Mexiko. Alle entsprechend bezeichneten Modelle erhielten Leichtmetallhauben und Schalensitze. Ab dem 1600 Carrera GT erhielten die hinteren Motorhauben sechs zusätzliche Luftschlitze rechts und links neben dem eigentlichen Grillgitter. Über das werksseitige Optionenprogramm konnten motorsportlich interessierte Kunden Sperrdifferenziale, Sportauspuffanlagen, Ansauglufttrichter und Räder mit Zentralverschlüssen bestellen. Selbst eine elektrisch beheizbare Windschutzscheibe war im Angebot. Fahrer wie Paul-Ernst Strähle sorgten mit Siegen gegen deutlich stärkere Konkurrenten für stetiges Interesse an diesem Sportwagen. Unter anderem gewann man dreimal in Folge (1956, 1957 und 1958) die GT-Klasse bis zwei Liter Hubraum beim 1.000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring. Insgesamt entstanden bis September 1959 exakt 21.045 Exemplare des Porsche 356 A.
Bilder: Porsche