Morgan Super 3

In den zurückliegenden Wochen kündigte Morgan mehrfach an, dass die 113-jährige Geschichte der hauseigenen dreirädrigen Sportwagen fortgeführt wird. Dies hieß, dass ein neues Modell kurz vor der Präsentation stand. Der bisherige Three Wheeler wird seit 2021 nicht mehr produziert. Nun ist es soweit, der neue Super 3 steht bereit. Erstmalig nutzt die britische Kleinserienmarke für dieses Fahrzeug ein Monocoque aus Aluminium. Damit verknüpft man den bisher vom dreirädrigen Sportwagen gewohnten Fahrspaß mit deutlich erhöhter Steifigkeit. Zudem bietet der Super 3 eine neue Designsprache im Vergleich zum bisherigen Three Wheeler. Während das Vorgängermodell sich von Jagdflugzeugen der 1920er Jahre inspirieren ließ, ist es beim Super 3 das Jet-Zeitalter. Eine entsprechend große Rolle spielte erstmals bei einem Morgan-Dreirad die Aerodynamik. Hinter den Vorderrädern sorgen zwei Luftleitbleche für ein intelligentes Kühlungsmanagement. Zudem dienen sie als Aufnahmefläche für Transportnetze und Taschen.

Pullrod-Federung vorne

Die Frontpartie zeigt den typischen bogenförmigen Grill und zwei (optional vier) runde Scheinwerfer. Auf den außen sitzenden Leuchten sitzen kleine LED-Blinker. Eine geschwungene, abnehmbare Haube verdeckt das Triebwerk, das knapp hinter der Vorderachse verbaut ist. Von vorn sind diverse bewegliche Teile durch ein Gitter sichtbar. Seitlich stützen Aluminiumstreben den Motor und die Vorderachsaufhängung ab. Sie sind wahlweise in silber oder schwarz eloxiert. Bei der Gestaltung der Pullrod-Federung mit langen Querlenkern und der Scheinwerfergehäuse legten die Designer hohen Wert auf Funktionalität und gute Anströmung der Kühler. Die Vorderräder haben einen leicht positiven Sturz. Sie sind umgeben von nach innen geschlossenen Kotflügeln. Gemeinsam mit Avon entwickelte Morgan komplett neue 20-Zoll-Reifen. Im Vergleich zum Vorgängermodell konnte der Wendekreis deutlich verbessert werden. Hierfür verlagerte man die Wasserkühler weiter nach hinten. Sie verbergen sich hinter den oben bereits erwähnten Sideblades.

Ford-Motor und Mazda-Getriebe

Im spitzen Heck befindet sich ein Kofferraum. Auf der Oberseite der Heckpartie kann zusätzlich ein Gepäckträger montiert werden. An der hinteren Spitze sitzt das Kennzeichen, außen kleine LED-Rückleuchten. Erstmals, seit im Jahr 2000 der Aero 8 debütierte, zeigt Morgan wieder ein neues Modell, das auf einem weißen Stück Papier entstand. Somit konnten die Ingenieure den Motor in die Karosserie und hinter die Vorderachse verlagern. Dabei handelt es sich um einen Reihen-Dreizylindermotor mit 1,5 Litern Hubraum von Ford. Das manuelle Fünfgang-Getriebe entstammt wie beim Vorgänger dem Mazda MX-5. Abgesehen von der angestrebten Abgasnorm Euro 5a für Motorräder und Euro 5b für PKWs machte Morgan noch keine weiteren Angaben zu den Spezifikationen und Leistungsdaten. Für das Monocoque nutzt der britische Hersteller die Superform-Technologie. Dabei wird Aluminium soweit erhitzt, dass es fast wie Kunststoff geformt werden kann. Beim neuen Super 3 sind diverse Teile des Monocoques als Außenhaut gestaltet, um Gewicht zu sparen.

Auf ins Abenteuer

Viele Kunden des Three Wheelers haben ihr Fahrzeug für teils sehr abenteuerliche Ausfahrten genutzt. Daher ist auch der neue Super 3 von Anfang an so geplant worden, dass kleine und große Abenteuer ermöglicht sind. Alle Teile sind staubdicht und gegen Wasserspritzer geschützt. Mittig am Armaturenbrett sitzen erstmals komplett digitale Anzeigen. Diverse Details wie die Umrandung der Instrumente bestehen aus Metall und sind in silber oder schwarz erhältlich. Den Start-Stopp-Knopf für den Motor im Stil eines Raketenabschuss-Schalters übernahm man vom Three Wheeler. Für die Sitze haben die Kunden die Wahl zwischen Vinyl, wasserfestem Leder, Sattelleder oder einer langlebigen Kunstfaser. Als Option gibt es erstmalig eine Fußraumheizung. Die Pedalerie und die Lenksäule sind einstellbar. Auf der Beifahrerseite gibt es die gleichen Universalfixierungen wie an den Sideblades. So können Cupholder oder ein Smartphone-Halter montiert werden. Unter den Sitzen gibt es abschließbare Fächer, an den Seiten auf Wunsch Bungeeschnüre als Kartenhalter.

Bilder: Morgan Motor Company