Mazda MX-81 Aria Concept

Jeder kennt den Mazda MX-5, viele auch den neuen MX-30. Einige Leser erinnern sich zudem möglicherweise an den MX-3 und den MX-6, die beide ab 1991 im Modellprogramm vertreten waren. An das allererste Fahrzeug mit dem Kürzel MX im Namen hat jedoch kaum jemand Erinnerungen. Es debütierte als Konzeptfahrzeug und verschwand nach einigen Auftritten im Rampenlicht in einer dunklen Halle am Mazda-Firmensitz in Hiroshima. Im Gegensatz zu vielen anderen Prototypen und Konzeptstudien blieb dieses Fahrzeug dadurch jedoch bis heute erhalten. Vor zwei Jahren entdeckte der ehemalige MX-5 Programm-Manager und Kreiskolbenmotor-Entwickler Nobuhiro Yamamoto den Wagen durch Zufall in besagter Lagerhalle. Schnell reifte der Entschluss, das Auto komplett zu restaurieren.

Erstes MX-Modell basierte auf dem 323

Die Weltpremiere des Mazda MX-81 Aria Concept fand 1981 auf der Tokyo Motor Show statt. Mazda arbeitete bei der Gestaltung gezielt mit einem externen Partner zusammen. Diesen fand man im Designhaus Bertone. Dort arbeitete zu jener Zeit der junge Designer Marc Dechamps, der für dieses Projekt die Leitung übernahm. Er gestaltete einen keilförmigen Kompaktwagen auf Basis eines Fahrgestells des damals aktuellen Mazda 323. Neben der goldfarbenen Lackierung fielen außen vor allem die Klappscheinwerfer ins Auge. Gemeinsam mit den hoch angeordneten Rückleuchten schafften es die Schlafaugen tatsächlich in die Produktion. Wirkliche Besonderheiten fanden sich jedoch vor allem im Interieur des MX-81. Mittels TV-Bildschirmen, zur Seite schwingenden Vordersitzen und einem rechteckigen Lenkrad direkt vor den Instrumenten erschuf Bertone hier eine Zukunftsvision, die so nie in Serie ging.

Italienisch-japanische Auto-Kooperationen ab 1961

Erste Kooperationen zwischen Mazda und italienischen Designhäusern hatte es bereits rund 20 Jahre vor dem MX-81 gegeben. Auslöser war der junge japanische Automobiljournalist Hideyuki Miyakawa. Er reiste 1960 nach Turin zum Autosalon und traf dort Giorgetto Giugiaro, den damaligen Chefdesigner bei Bertone. Auf der gleichen Reise lernte er auch seine zukünftige Frau Marisa Bassano kennen, die als Dolmetscherin für japanisch arbeitete. Zu Studienzwecken reiste sie im Jahr darauf nach Japan. Gemeinsam mit ihrem Freund konnte sie den damaligen Mazda-Chef Tsuneji Matsuda treffen und mit ihm über die Wichtigkeit von gutem Design für japanische Automobile sprechen. Zurück in Italien arbeitete das Paar fortan als Verbindungsbüro zwischen japanischen Autoherstellern und den Designhäusern Bertone, Ghia und Pininfarina. Für Mazda entstanden auf dieser Basis die Modelle Familia, Luce und R130 Luce Coupé.

Komplettrestaurierung in Italien

Nach rund 38 Jahren der Einlagerung brauchte das Konzeptfahrzeug definitiv eine Auffrischung. Um diese möglichst korrekt durchführen zu können, übergab man den MX-81 Aria nach einer technischen Auffrischung in Japan an Mazda Italien. Dort angekommen beauftragte man SuperStile in Turin unter der Leitung von Flavio Gallizio mit der Restaurierung. Auf die komplette Zerlegung folgte eine Bestandsaufnahme aller Beschädigungen und anschließend die Abarbeitung aller Punkte inklusive Neulackierung. Ende 2020 stand das Konzeptfahrzeug wieder so auf seinen Rädern wie zuletzt 1981 auf der Tokyo Motor Show. Zur Feier der vollständigen Restaurierung stellte Mazda Italien im Anschluss die originalen Pressefotos vor der Kathedrale von Mailand nach. Gemeinsam mit den alten Bildern sind diese Fotos in unserer ersten Galerie zu sehen.

Weitere MX-Fahrzeuge

Zwei Jahre nach dem MX-81 Aria zeigte Mazda die Konzeptstudie MX-02 als fünftürige Schräghecklimousine mit großen Fensterflächen. Um die Aerodynamik zu verbessern erhielt der Wagen eng anliegende Außenspiegel und Radhausabdeckungen. Hinzu kamen ein Head-Up-Display und eine Hinterachslenkung. 1985 folgte der MX-03 als Sportwagen mit 315 PS starkem Drei-Rotor-Wankelmotor. Anstelle eines klassischen Cockpits gab es Digitaldisplays, ein Head-Up-Display und Joysticks wie im Flugzeug. Mit dem MX-04 präsentierte Mazda 1987 ein weitere Sportcoupé, diesmal mit abnehmbaren Karosserieteilen aus glasfaserverstärktem Kunststoff. So konnte aus dem Coupé schnell ein offener Beach Buggy entstehen. Abgesehen von den Serienmodellen MX-3, MX-5, MX-6 und MX-30 gab es noch ein Fahrzeug von Mazda mit dem MX-Kürzel. Auf Basis des Jaguar XJR-14 aus der Sportwagen Weltmeisterschaft entstand für 1992 der MXR-01. Gemeinsam mit Judd entstand ein V10-Saugmotor als Antriebseinheit. Leider konnten die fünf gebauten Exemplare nie ihr volles Potenzial unter Beweis stellen, da die Meisterschaft Ende 1992 eingestellt wurde.

Bilder: Mazda, Bertone

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