Koenigsegg Ghost Squadron 2018

Am vergangenen Wochenende rieben sich wohl viele Leute rund um Baden-Baden verwundert die Augen. Kein Wunder, rollten doch gleich 17 Koenigsegg durch das sonst eigentlich eher beschauliche Städtchen und den anliegenden Schwarzwald, stets dicht gefolgt von einigen interessierten Autofotografen. Nur wenige Betrachter wussten auf Anhieb etwas mit den schwedischen Sportwagen anzufangen, was bei bisher erst knapp über 140 gebauten Fahrzeugen, die sich auf die gesamte Welt verteilen nicht verwunderlich ist.

Seit 2016 veranstaltet Koenigsegg eine Owners Tour, die in den vergangenen zwei Jahren jeweils durch Schweden führte und diesmal die Wurzeln der Familiengeschichte von Koenigsegg zum Ziel hatte. Firmengründer Christian von Koenigsegg entstammt einem deutschen Adelshaus, das in der Nähe von Ravensburg bis heute Ländereien und ein kleines Schloss besitzt. Dorthin fuhr die ‚Ghost Squadron‘ getaufte Tour am zweiten Tag beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Wir begleiteten den Tross am Samstag, dem ersten Tag der Ausfahrt, durch den Schwarzwald.

Bereits bei unserer Ankunft am Hotel in den frühen Morgenstunden wurden wir von den tollen Sportwagen begrüßt, die dort in diversen Farben aufgereiht standen und auf den Beginn der Tour warteten. Interessant war dabei direkt auf den ersten Blick die Zusammenstellung des Teilnehmerfeldes. Vom allerersten Serienmodell, dem CC8S von 2002, reichte die gebotene Palette über den CCR, den CCX und CCXR, der dank E85-Verträglichkeit bereits im Jahr 2007 1.018 PS leistete, bis hin zum Agera, dessen Produktion jüngst mit zwei Exemplaren der Final Edition auslief. Diese zwei Fahrzeuge mit den von ihren jeweiligen Besitzern gewählten Beinamen ‚Väder‘ und ‚Thor‘ nahmen ebenfalls an der Ghost Squadron Tour teil. Hinzu kam Firmengründer und Chef Christian von Koenigsegg im aktuellen Hybrid-Megacar der Firma, dem Regera. Als Kirsche auf der Sahne fehlte allenfalls noch einer der sieben produzierten One:1, dem ersten Fahrzeug, mit dem die Schweden ein Megawatt Leistung erreichten.

Wie alle Koenigsegg-Modelle lässt sich auch der eher komfortabel ausgelegte Regera auf Wunsch öffnen, indem man das Carbon-Hardtop entriegelt und im vorderen Kofferraum unterbringt. Von dieser Option machten neben Christian von Koenigsegg und seiner Frau auch diverse andere Teilnehmer der Tour inklusive dem ehemaligen Formel-1-Fahrer Adrian Sutil Gebrauch. Der erste Abschnitt des gut ausgearbeiteten Roadbooks, das den Beifahrern auf iPads zur Verfügung stand, führte zur Schwarzenbach-Talsperre, auf der einige wunderschöne Gruppenbilder per Drohne geschossen wurde.

Im Anschluss ging es weiter zum Mittagsstopp am Relais & Château Hotel Dollenberg in Bad Peterstal-Griesbach, wo die Fahrzeuge direkt vor dem Hotel aufgereiht wurden. Allerdings hatten es zumindest die britischen Teilnehmer der Tour eilig, wieder zurück ins eigentliche Hotel in Baden-Baden zu kommen, da ihre Nationalmannschaft an diesem Tag im Viertelfinale der Fußball-WM antrat. Auch das Team von Secret Classics machte sich auf den direkten Rückweg zum Brenners Park-Hotel, um die zurückkommenden Teilnehmer auf der Straße abzupassen und fotografisch festzuhalten.

Auch hier fiel wieder auf, wie sehr die Fahrzeuge von Koenigsegg im fließenden Verkehr auffallen, selbst wenn sie in eher zurückhaltenden Farben wie dunkelgrün, dunkelblau oder schwarz lackiert sind. Es handelt sich eben im wahrsten Wortsinne um Supersportwagen, die spätestens durch ihren unvergleichlichen V8-Sound auf sich aufmerksam machen.

Wie bereits beschrieben schlossen wir uns nur am Samstag der Tour an und ließen die Teilnehmer am Sonntag in Ruhe, damit sie den Ausflug in den Koenigseggwald und auf das Schloss Koenigsegg voll genießen konnten. Dort durften sie mit Angehörigen der von-Koenigsegg-Familie zu Mittag essen und sich anschließend zu einem weiteren Gruppenbild auf dem gut gepflegten Schlossrasen versammeln, wobei vermutlich der eine oder andere penibel gepflegte Grashalm ein wenig leiden musste.

Auch 2019 wird es wieder eine Owners Tour von Koenigsegg geben. Wie in den Vorjahren werden die Details streng geheim gehalten und erst kurz vor dem Start an wenige Eingeweihte und natürlich die Teilnehmer ausgegeben. Wo genau die PS-starke Flotte aus Schweden auftauchen wird, kann also noch nicht gesagt werden.

Bilder: Matthias Kierse, Koenigsegg (Gruppenbild Staudamm)