Ginetta Akula

Auf der Geneva International Motor Show debütierte in diesem Jahr der neue Ginetta Akula. Der Name ist das russische Wort für ‚Hai‘ und beschreibt einige Details des Designs sehr gut. Zudem heißt auch eine Kategorie russischer Atom-Jagd-U-Boote Akula. Mit diesem Supersportwagen möchte man völlig neue Kundenkreise für die kleine britische Marke begeistern. Ob dies gelingt bleibt natürlich abzuwarten. Nachdem man in den zurückliegenden Jahren diverse Erfahrungen in den Rennwagenklassen LMP3, LMP2 und LMP1 gesammelt hat, übertrug man diese nun auf das neue Straßenmodell. Heraus kam dabei eine eher ungewöhnliche Grundstruktur, bei der das Antriebsaggregat weit hinter der Vorderachse sitzt. Mit verbauter Karosserie befindet sich der Motor quasi unterhalb des Armaturenbretts. So ergibt sich eine Gewichtsverteilung von 49:51 zwischen Front und Heck.

Beim Triebwerk handelt es sich um einen eigens entwickelten V8-Saugmotor mit über 600 PS und mehr als 700 Newtonmetern Drehmoment aus sechs Litern Hubraum. Für eine möglichst gute Schmierstoffversorgung auch in schnell gefahrenen Kurven sorgt eine Trockensumpfschmierung. Ein sequenzielles Sechsgang-Getriebe überträgt die Motorleistung mittels einer Carbon-Kardanwelle auf die Hinterräder. Um möglichst schnell wieder zum Stillstand zu kommen, verwendet Ginetta eine Carbon-Keramik-Bremsanlage. Dank des Trockengewichts von nur 1.150 Kilogramm und der auf Abtrieb getrimmten Karosserie mit 376 Kilogramm Anpressdruck bei 100 mph (161 km/h, nur 5% unter dem Wert des Ginetta LMP3-Renners) dürften sich gute Fahrwerte ergeben.

Speziell die Frontpartie mit ihren ungewöhnlichen Durchlässen für den Fahrtwind erinnert an aktuelle LMP-Rennwagen. Sie besteht ebenso wie alle anderen Karosserieteile und das Monocoque aus Kohlefaser. Der Heckflügel nimmt in seiner Form die des LMP1-Wagens von Ginetta auf. Für das Fahrwerk nutzt man rundum doppelte Dreiecksquerlenker mit einstellbarer Pushrod-Federung. Daran sitzen vorn 19 und hinten 20 Zoll große Räder.

Innen sind die maßgeschneiderten Sitze fest mit dem Monocoque verbunden, während die Pedalerie und das Carbon-Lenkrad mit den dahinter angebrachten Aluminium-Schaltwippen verstellbar ausgelegt sind. Je nach Kundenwunsch kommen Leder, Alcantara, Sichtcarbon und gefräste Aluminiumteile zum Einsatz. Zum Serienumfang zählen ABS, Traktionskontrolle, eine Rückfahrkamera, Lichtsensor, Parksensoren, Klimaanlage, beheizbare Front- und Heckscheibe sowie eine kabellose Ladefunktion für Smartphones. Im Heck bleibt zudem Platz für bis zu 675 Liter Gepäck.

Für das erste Produktionsjahr 2020 sind lediglich 20 Exemplare des Ginetta Akula geplant. Davon waren 60% bereits vor der Weltpremiere in Genf vorbestellt. Preislich startet der neue Supersportwagen bei 340.000 GBP (rund 398.170,- €). Zum Kundenprogramm gehören hauseigene Trackdays, auf denen auch der neue Rennwagen G58 mit seinem 575 PS starken Achtzylinder-Triebwerk bewegt werden darf.

Bilder: Ginetta