Ferrari Monza SP1 & SP2

Im Rahmen des ‚Capital Market Day‘ stellte Ferrari im Stammwerk in Maranello ein neues Sonderserienkonzept für ausgesuchte Sammler und Freunde des Hauses vor. Es hört auf den Namen ‚Icona‘ und soll das Design legendärer Ferrari-Rennwagen aus den 1950ern in die Moderne übertragen. Es blieb indes nicht einfach bei der Ankündigung dieses Programms. Stattdessen stellte man gleich zwei neue Sportwagen vor, die auf die Namen Monza SP1 und Monza SP2 hören. Das Kürzel am Ende ist dabei für Markenkenner ein wenig erstaunlich, da es bereits seit rund zehn Jahren eine ‚Special Projects‘-Abteilung in Maranello gibt, die besondere Einzelstücke mit eigenständigen Karosserien auf Basis der jeweils aktuellen Modellpalette erstellen und diese mit dem SP-Kürzel und der laufenden Nummer des jeweiligen Projekts benennt.

Monza SP1 und Monza SP2 basieren technisch auf dem 812 Superfast, haben mit diesem jedoch kein Karosserieteil gemein. Optisch orientieren sie sich an berühmten Barchetta-Modellen wie dem 166 MM, aber auch an den Rennfahrzeugen 750 Monza und 860 Monza. Entsprechend zeigt sich der Monza SP1 als reiner Einsitzer mit einer festen Abdeckung über der Beifahrerseite, unter der auf den Beifahrersitz konsequent verzichtet wurde. Auch gibt es hier nur einen Überrollbügel hinter dem Fahrersitz. Beim Monza SP2 sieht das etwas anders aus. Entsprechend seiner Nummerierung handelt es sich um einen Zweisitzer, bei dem anstelle der festen Abdeckung ein zweiter Sportsitz, ein zweiter kleiner verglaster Windschutz und hinter dem Beifahrerplatz ein zweiter Überrollbügel verbaut sind.

Unter der langen Haube vorn sitzt der bislang leistungsstärkste V12, der je von Ferrari entwickelt wurde. Aus 6,5 Litern Hubraum schöpfen die Italiener 603 kW/810 PS und ein maximales Drehmoment in Höhe von 719 Newtonmetern, womit er den 812 Superfast um zehn Pferdestärken und einen Newtonmeter überbietet. Dank reichlich Kohlefaseranteil bei den Karosserieteilen liegt das Leergewicht laut Ferrari bei 1.500 Kilogramm für den SP1 und 1.520 Kilogramm für den SP2. In Verbindung mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe geht es in 2,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und in 7,9 Sekunden auf Tempo 200. Die Endgeschwindigkeit ist mit mehr als 300 km/h angegeben.

Beim Design hatte die Gestaltungsabteilung seltene Freiheiten, da weder ein Dach, noch eine Windschutzscheibe eingeplant werden musste. Es entstand daher ein sehr puristischer Roadster, das wie aus einem Guss wirkt. Anstelle von Spoilern und Flügeln, wie sie bei modernen Renn- und Sportwagen typischerweise zu finden sind, zeigen sich Monza SP1 und Monza SP2 ungewohnt zurückhaltend und dezent. Den Weg zum Innenraum erlauben kleine, nach oben öffnende Türen. Dort angekommen findet man jenen Werkstoff, aus dem auch die komplette Karosserie besteht, hier jedoch ohne farbige Lackschicht: Carbon. In der Mitte befindet sich eine neu gestaltete, breite Konsole mit den wichtigsten Bedieneinheiten, ergänzt durch das inzwischen gut bekannte Multifunktionslenkrad von Ferrari. Vor dem Fahrer und beim SP2 auch vor dem Beifahrer sitzt die patentierte ‚virtuelle Windschutzscheibe‘, die gezielt einen Teil des Fahrtwindes ablenkt und damit für mehr Fahrkomfort sorgt.

Zu Preisen und der geplanten Produktionszahl macht Ferrari im Pressetext keine Angaben. Allerdings berichteten einige VIP-Kunden, die bei der Weltpremiere anwesend waren, übereinstimmend von 200 geplanten Exemplaren insgesamt. Der Grundpreis dürfte sich im siebenstelligen Euro-Bereich einpendeln. Gemeinsam mit den beiden Luxusmarken Loro Piana und Berluti erstellte Ferrari zudem ein Programm von Bekleidung und Zubehör exklusiv für Besitzer des Monza SP1 und Monza SP2. Dazu zählen neben Rennfahrerschuhen, Rennanzügen und Helmen auch Handschuhe, Halstücher und Pullover.

Bilder: Ferrari