Einen Vorkriegs-MG im Café kaufen

Eines Tages besuchte Roland Hatebur die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons Genf, als er in einem Café mit einem älteren Herrn ins Gespräch kam – er verlies das Café als Besitzer eines MG KN Special aus 1935.

Die Geschichte beginnt damit, dass Roland Hatebur einen Tagesausflug nach Genf unternimmt, um die Stadt zu besichtigen. Schnell verspürt er den Drang nach einem Kaffee. Schnell war ihm klar – für einen guten Kaffee muss man ein gut besuchtes Café wählen. An jenem Tag sucht sich Roland ein Café heraus, welches packend voll war. Es stellte sich heraus, dass nur ein einziger Platz neben einem älteren Herrn frei war. Nachdem er höflich gefragt hatte, ob der Platz frei wäre, setzte sich Roland hin und bestellte einen Kaffee und ein Croissant.

Nach einer Weile kamen die beiden Herren ins Gespräch. Es stellte sich schnell heraus, dass sie beide große Petrolheads waren. Nachdem sie über alle möglichen Autos und besonderen Momente gesprochen hatten, erwähnte Roland, dass es sein größter Traum sei, eines Tages ein Vorkriegsauto zu besitzen. Überraschenderweise antwortete der Herr, dass er in der Tat einen Vorkriegs-MG besitze und ob er Interesse hätte, ihn zu kaufen. Roland antwortete: „So ein Auto kann ich mir auf keinen Fall leisten“, worauf der Herr erwiderte: „Das soll mein Problem sein“, doch das Thema war schnell gewechselt. Nachdem sie eine ganze Weile geredet hatten, gingen sie am See entlang spazieren und aßen zu Mittag. Das Thema ihrer Gespräche waren natürlich wieder Autos, und gegen 17 Uhr fragte der Herr, ob Roland mit ihm und seiner Frau zum Abendessen gehen wolle. „Natürlich“, antwortete Roland, und beim Abendessen kam das Gespräch schließlich wieder auf den Vorkriegs-MG. Es war keine Überraschung, dass Roland auf die Frage, ob er das Auto gerne sehen würde, antwortete: „Natürlich, gerne!“.

Das Auto war zu der Zeit im Musée ‚Automobil im Palexpo in Genf untergebracht. Der Gentleman rief einen Freund an, der nach dem Abendessen das Museum öffnen konnte. Als sie im Museum ankamen, erhielten sie eine private Führung durch das Museumsgelände. Nachdem sie die meisten Exponate gesehen hatten, betraten sie den Vorkriegssaal, in dem auch einige MGs ausgestellt waren. Roland zeigte auf einen MG, der vorne einen Kompressor und seitlich sechs Rohre hatte, und sagte dem Herrn, dass so etwas sein Traumauto wäre. Auf die Frage, warum, antwortete Roland: „Na ja, es sieht irgendwie niedlich aus, aber ich stelle mir vor, dass es eine ziemlich gemeine Maschine ist“. Der Herr antwortete: „Ja, Sie haben Recht. Das ist es in der Tat! Möchten Sie es kaufen?“.

„Nennen Sie mir eine Zahl und der Rest ist meine Entscheidung“

Roland antwortete: „Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich mir ein solches Auto leider nicht leisten kann.“ Der Herr antwortete: „Nennen Sie mir eine Zahl, den Rest entscheide ich.“ Roland begann zu rechnen, wie viel es ihn kosten würde, das Auto wieder straßentauglich zu machen, es zu versichern und so weiter. Dann kam er auf eine Zahl, worauf der Herr antwortete: „Abgemacht!“. Roland konnte es nicht glauben und erwiderte: „Auf keinen Fall!“. Aber der Herr nickte mit dem Kopf und sagte: „Ja, es gehört Ihnen, Sie können es morgen abholen.“

Roland fuhr noch am selben Tag nach Hause, um gleich am nächsten Morgen mit einem Anhänger und dem vereinbarten Geld zurückzukehren. Am nächsten Tag konnte Roland das Auto abholen und wieder nach Hause bringen. Nach ein paar Wochen der Arbeit am Auto konnte er es auf die Straße bringen. An einem verschneiten und regnerischen Tag trafen wir uns mit ihm zu einer Fahrt auf dem berühmten Klausenpass in der Schweiz.

Die Geschichte, wie Roland Hatebur zu seinem MG KN-Special kam, können Sie in diesem Video näher und detaillierter betrachten:

The mean machine MG KN Special 1935 and a snowy Klausenpass | STORY

 


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