Boldmen CR4

Friedhelm Wiesmann ist zurück. Einer der beiden Begründer der Sportwagenmanufaktur Wiesmann, die seit 2014 durch eine Insolvenz im Dornröschenschlaf dämmert, bringt nun einen neuen Sportwagen auf die Straße. Da seine ursprüngliche Firma inzwischen Investoren aus Großbritannien gehört, trägt der Neuling nicht mehr seinen Familiennamen. Stattdessen hört er auf den Namen Boldmen CR4. Bold men, das sind im englischen Sprachraum mutige und kühne Männer. Das C steht für Carbon, das R für Roadster und die 4 für die Klasse ab 400 PS. Diese Firma begründete Friedhelm Wiesmann bereits im Juni 2020 gemeinsam mit Harald und Michael Käs. Das Vater-Sohn-Gespann aus Welden bei Augsburg ist in der europäischen Autoszene bereits für den Everytimer ETA 02 bekannt. Während dieser Restomod aus einem BMW 1er Cabrio ein Fahrzeug im Stil des legendären 2002 macht, bleibt das Team beim Boldmen ebenfalls der BMW-Technik treu. Diese sorgte bekanntlich auch bei Wiesmann schon für den Vortrieb.

408 PS stark dank Dähler

Als Basisfahrzeug dient der aktuelle BMW Z4 der Baureihe G29. Unter der Motorhaube steckt der drei Liter große Reihensechszylinder mit Biturboaufladung. Durch leichte Tuningmaßnahmen der Firma Dähler aus der Schweiz stehen 408 PS und 610 Newtonmeter Drehmoment bereit. Diese gelangen über ein Achtgang-Automatikgetriebe auf die Hinterräder. Für den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 gibt Boldmen 3,9 Sekunden an. Bei der Höchstgeschwindigkeit mischt sich eine elektronische Limitierung bei 250 km/h ein. Ob es an dieser Stelle gegen Aufpreis möglich sein wird, das Limit anzuheben ist noch nicht bekannt. Als Leergewicht stehen 1.495 Kilogramm im Datenblatt.

Optisch deutlich vom Basisauto zu unterscheiden

Vom Z4 bleiben vor allem die unsichtbaren Strukturen unterhalb der Karosserie und die Windschutzscheibe übrig. Dies ist notwendig, um die Crashtest-Zertifikate auch für den Boldmen nutzen zu können, ohne diesen auch kostspieligen Unfallversuchen gegen verschiedene Hindernisse aussetzen zu müssen. Auch das knapp geschnittene Stoffverdeck übernimmt man vom Basisfahrzeug. Ansonsten sind alle Karosserieteile komplett neu und aus Carbon gefertigt. Vorn kommt ein eigenständiger, sechseckiger Kühlergrill nebst neuen Lufteinlässen und LED-Scheinwerfern zum Einsatz. Das Heck fällt stark ab und zeigt herausstehende Leuchteinheiten mit runden Elementen. In die Kofferraumklappe ist eine Spoilerlippe integriert. Vom Interieur gibt es bislang noch keine Bilder.

First Thirty Edition zum Marktstart

Zum Produktionsstart erscheint die exklusive, auf 30 Exemplare limitierte „First Thirty“ Edition des Boldmen CR4. Diese erhält Lampeneinfassungen, Schweller-Blades und den Diffusor in Sichtcarbon. Zudem beledert man innen den Getriebetunnel und spendiert die Wunschfarben für Karosserie und Interieur. Dieses Sondermodell steht mit 184.900 € in den Preislisten. Als Sonderausstattungen findet man dort unter anderem ein herausnehmbares Glaswindschott (380 €), eine Leder-Alcantara-Ausstattung (2.960 €), eine Voll-Leder-Ausstattung (12.950 €), das große Navigationssystem mit 10,25-Zoll-Display (3.400 €) oder ein Head-Up-Display (nur in Verbindung mit großem Navi für zusätzliche 1.400 €). Elf der 30 Editionsmodelle sind offenbar bereits vorbestellt worden. Erste Auslieferungen sind gegen Ende des Jahres zu erwarten.

Bilder: Boldmen