Aston Martin V12 Vantage
Als vor 15 Jahren erstmals ein V12-Triebwerk in den Aston Martin Vantage eingebaut wurde, war sich der britische Hersteller nicht sicher, ob dies ein Verkaufserfolg werden würde. Positive Kundenreaktionen aus aller Welt belohnten jedoch diesen Mut. Auf das Coupé mit Sechsgang-Schalt- oder -Automatikgetriebe folgte bald eine limitierte Roadster-Variante von 101 Stück. 2013 erschien schließlich das Facelift V12 Vantage S mit 56 PS mehr Leistung und manuellem Siebengang-Getriebe oder Siebenstufen-Automatik. Zudem gab es ab 2015 den auf 100 Exemplare limitierten Vantage GT12, inspiriert vom GT3-Rennfahrzeug der Marke. Kurz vor dem Ende der Produktionszeit dieser Vantage-Modellgeneration stellte Aston Martin noch den V12 Vantage AMR vor, der gemeinsam mit dem V8 Vantage AMR auf 300 Stück limitiert war. 2018 erfolgte der Wechsel zum aktuellen Vantage. Seither gab es keine V12-Variante mehr. Einzig der streng auf 88 Stück limitierte V12 Speedster nutzt zwar das Aluminiumchassis des Vantage, gilt aber offiziell nicht als Modellvariante.
700 PS starker V12-Biturbomotor
Diesen Fakt verändert der britische Sportwagenhersteller jetzt mit der Premiere des neuen V12 Vantage. Erneut wandert der größte aktuell verfügbare Motor ins kleinste angebotene Fahrzeug. Angekündigt als schnellstes und dynamischestes Serienauto der Markengeschichte rollt diese Version noch in diesem Jahr zu den Händlern. Dabei erfolgt erneut eine strikte Limitierung, diesmal auf 333 Exemplare. Während die Urversion vor 15 Jahren noch ein Experiment war, ist der Neuling tatsächlich bereits vor dem Debüt ausverkauft. Schließlich wissen alle potenziellen Kunden, dass dies der finale Vantage mit einem V12-Triebwerk sein wird. Aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen erlauben derartige Entwicklungen zukünftig wohl leider nicht mehr. Im V12 Vantage leistet der 5,2 Liter große V12-Biturbomotor 515 kW/700 PS. Zwischen 1.800 und 6.000 U/min stemmen die zwölf Brennräume ein maximales Drehmoment in Höhe von 753 Newtonmetern auf die Kurbelwelle. In 3,5 Sekunden geht es auf Tempo 100, maximal sind 322 km/h möglich.
























Konsequenter Leichtbau
Neben der hohen Leistung verhelfen dem neuen V12 Vantage auch die Achtgang-Automatik von ZF, das mechanische Sperrdifferenzial und das niedrigere Gewicht zu hervorragender Fahrdynamik. Allein die Abgasanlage auf Edelstahlrollen mit nur einem Millimeter Materialstärke ist 7,2 Kilogramm leichter als die des Vantage mit V8-Triebwerk. Frontschürze, Motorhaube, Seitenschweller und vordere Kotflügel bestehen aus Carbon. Hinzu kommt ein Kompositwerkstoff für die Kofferraumklappe und die Heckschürze sowie eine Leichtbaubatterie. Das Leistungsgewicht beträgt durch diese gezielten Maßnahmen 390 PS pro Tonne. Damit ist es um mehr als 20 Prozent besser als beim normalen Vantage. Vom Vantage F1 Edition und dem V12 Speedster übernahm man diverse Erkenntnisse für die Abstimmung des Automatikgetriebes. So verfügt dieses über ein besseres und komfortableres Schaltgefühl als ein Doppelkupplungsgetriebe. Für die Verzögerung sorgt eine Carbon-Keramik-Bremsanlage.
40 Millimeter verbreitert
Neben einem neuen adaptiven Dämpfersystem erhält der V12 Vantage neue Stabilisatoren (vorn steifer, hinten weicher) und Federn mit erhöhter Federrate. Zudem erstreckt sich über die hinteren Federbeindome eine neue Domstrebe und unter dem Tank ebenfalls eine Verstrebung. Damit steigt die Karosseriesteifigkeit um rund acht Prozent. Für genauere Rückmeldungen und ein direkteres Lenkgefühl erhielt auch die Lenkung eine neue Kalibrierung. In den Radhäusern sitzen 21 Zoll große Räder mit einer Bereifung vom Typ Michelin Pilot Sport 4S in 275/35 R 21 vorn und 315/30 R 21 hinten. Verglichen mit dem Vorgängermodell fallen beim neuen V12 Vantage auch Karosserieänderungen ins Auge. So sind die Kotflügel um 40 Millimeter verbreitert. Frontsplitter, Diffusor und Heckflügel sorgen für bis zu 204 Kilogramm Anpressdruck bei Höchstgeschwindigkeit. Ein hufeisenförmiger Luftauslass in der Motorhaube entlässt heiße Motorabluft. Neben den serienmäßigen Sportsitzen gibt es optional auch Carbon-Schalensitze.
Bilder: Aston Martin