Aston Martin Rapide E
Erstmals in der Markengeschichte bringt Aston Martin mit dem Rapide E ein elektrisch angetriebenes Modell auf den Markt. Angekündigt wurde diese Elektroversion bereits 2015 anlässlich eines Staatsbesuches des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping. Seither arbeitete man in enger Kooperation mit Williams Advanced Engineering (WAE), einer Tochterfirma des bekannten Formel-1-Rennstalls, an der serienreifen Entwicklung des Rapide E. Spezielles Augenmerk galt dabei neben der Technik auch der Aerodynamik. Wie alle zukünftigen Elektrofahrzeuge von Aston Martin und der wieder erweckten Luxusmarke Lagonda entsteht auch dieser Wagen in der neu errichteten Montagehalle in St. Athan westlich von Cardiff in Wales.
Da Elektromotoren und Akkus weniger Kühlluft benötigen als die vergleichbare Technik eines Verbrennungsantriebes, verkleinerten die Designer den Kühllufteinlass an der Front und statteten ihn mit einem wabenförmigen Gitter aus. Ein komplett verkleideter Unterboden leitet den Fahrtwind vom Frontspoiler gezielt bis zum vergrößerten Diffusor in der Heckschürze. Dies ließ sich unter anderem durch den Wegfall des Abgassystems verwirklichen. Auch die neuen Schmiedefelgen, bezogen mit Leichtlauf-P-Zero-Reifen von Pirelli, sorgen für eine Verbesserung des Luftstroms ohne gleichzeitig die Bremsenkühlung zu vernachlässigen. Insgesamt konnte die aerodynamische Effizienz gegenüber dem normalen Rapide S um acht Prozent verbessert werden.






















Hinter dem Lenkrad erhält der Rapide E modernste Digitalanzeigen auf einem zehn Zoll großen Display anstelle der klassischen Rundinstrumente. Neben der Geschwindigkeit zeigt es auch den Zustand der Batterien, die aktuell abgerufene Motorkraft, die Rekuperationsleistung sowie den Energieverbrauch in Echtzeit an. Der konsequente Einsatz von Kohlefaser sorgt dafür, dass die vorher gesetzten Ziele in Sachen Leergewicht mit letztlich 2.140 Kilogramm erreicht werden konnten. Man ist zudem sehr stolz auf die gemeinsam mit WAE gefundenen Lösungen, um die Akkus in der bestehenden Fahrzeugstruktur des seit 2009 produzierten Rapide unterzubringen. Insgesamt stehen 65 kWh Leistung zur Verfügung, die sich auf mehr als 5.600 cylindrische Zellen verteilen. In Carbon und Kevlar verpackt sitzt dieses Akkupaket dort, wo beim normalen Rapide Motor, Getriebe und Benzintank verbaut sind.
An der Hinterachse sitzen zwei Elektromotoren mit Sperrdifferenzial, die gemeinsam 612 PS und 950 Newtonmeter Drehmoment leisten. Für den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h vergehen 4,2 Sekunden, während der Zwischenspurt von 50 auf 70 mph (80 bis 113 km/h) in nur 1,5 Sekunden erledigt ist. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 km/h. Als Reichweite gibt Aston Martin 200 Meilen (rund 322 Kilometer) an. Dank der modernen 800-Volt-Architektur ermöglicht es der Rapide E eine volle Runde der Nürburgring Nordschleife ohne Leistungseinbußen zurückzulegen. Der Elektroantrieb lässt sich mittels eines Schalters am Lenkrad in die drei Fahrmodi ‚GT‘, ‚Sport‘ und ‚Sport+‘ verstellen.
Bestellungen sind ab sofort möglich, allerdings bietet Aston Martin weltweit nur 155 Exemplare an. Den Preis erfahren Interessenten auf Anfrage bei ihrem zuständigen Händler. Zum Fahrzeug erhalten die Kunden eine spezielle App, die es ermöglicht bestimmte Informationen wie den Ladezustand, die Restladezeit oder den Akkuzustand von weitem zu überprüfen sowie Navigationsziele vorzuplanen und ans Fahrzeug zu senden.
Bilder: Aston Martin