Porsche 917 – Rennfarben

Berühmte Lackierungen

Es gibt Dinge, die gehören unzweifelhaft zusammen. Sonne und Wärme, Regen und Nässe, Tag und Nacht. Für Autofans gesellen sich Motorsport und Geschwindigkeit, Motorengeräusche und Emotionen sowie Rennautos und farbige Gestaltungen hinzu. Seit der Erfindung des Automobiles gehen enthusiastische und mutige Fahrer mit diesen vierrädrigen Gefährten bei Rennen und Rallyes an den Start. Anfänglich nutzten sie dabei die Farben ihres Heimatlandes oder des Landes, aus dem ihr jeweiliges Auto stammte. So trugen deutsche Fahrzeuge Weiß, britische Grün, italienische Rot und französische Blau. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg änderte sich die deutsche Rennfarbe auf Silber. Ab den 1960er Jahren machten die Länderfarben schließlich Platz für die bis heute bekannten Sponsorenlackierungen. Neben diversen kurzzeitigen Farbgebungen haben sich einige dieser Werbefarben bis heute im kollektiven Gedächtnis festgesetzt. Ein paar davon finden sich auf klassischen Porsche Rennfahrzeugen, speziell auf dem 917.

In der beliebten ‚Top 5‘-Videoserie von Porsche beschäftigte sich der Sportwagenbauer aus Zuffenhausen kurz vor Jahresende mit den schönsten fünf Lackierungen des 917. Alles begann dabei natürlich mit dem allerersten Exemplar dieser Rennsportwagen-Baureihe, die 1969 auf dem Genfer Autosalon debütierte. Das entsprechende Fahrzeug stellte die Rennabteilung nur zwei Tage vor der Premiere fertig und lackierte es in glänzendem Weiß mit grünen Akzenten. Ähnliche Farbgebungen gab es bei diversen Porsche-Rennwagen in den 1960er Jahren. Für 1970 veränderte man die Philosophie und setzte die Autos nicht mehr werksseitig sondern über werksunterstützte Privatrennställe ein. Einer davon war das Team von Porsche Salzburg, die mit ihrem rot-weiß lackierten 917 K den allerersten Le-Mans-Gesamtsieg für Porsche einfuhren. Ab 1971 gab es schließlich die heute wohl berühmteste Rennlackierung auch endlich auf einem Porsche: Gulf Oil sponserte das Team von John Wyer Automotive Engineering Ltd. Die entsprechend in Hellblau und Orange lackierten 917er wurden speziell durch Steve McQueen und seinen Kinofilm ‚Le Mans‘ weltberühmt.

Ebenfalls im Jahr 1971 setzte Porsche die neu entwickelte Langheck-Variante (LH) ein und ließ einige davon in den Farben des italienischen Spirituosenherstellers Martini lackieren, die zudem auch auf Kurzheck-Varianten und anderen Porsche-Rennwagen zu finden war, beispielsweise auf dem 1971er Le-Mans-Siegerauto. Für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans 1971 entwickelte man zudem den 917/20 mit einer um über 24 Zentimeter verbreiterten Glasfaserkarosserie. Davon erhoffte man sich aerodynamische Vorteile. Da sich kurz vor dem Rennen kein neuer Hauptsponsor für diese Version fand, lackierte das Designteam unter Anatole Lapin den Wagen kurzerhand Rosa und klebte die Fleischpartien eines Schweins auf. Trotz der Tatsache, dass dieser Wagen durch einen technischen Defekt in Le Mans ausfiel, ist ‚die Sau‘ bis heute wohlbekannt – teilweise auch als ‚dicke Berta‘ oder ‚Trüffeljäger‘.

Leider fehlen in der Top-5-Auflistung einige weitere 917-Lackierungen wie das Sponsorenkleid von Shell, die Sunoco-Farben auf dem späten 917/30 Can-Am oder die psychedelischen Hippie-Muster auf einigen 917ern, die ebenfalls von Martini gesponsert wurden. Die gezeigten fünf Lackierungen sind hingegen zweifelsfrei weltweit bekannt und zurecht in das Porsche-Video aufgenommen worden. Auch in unserer Bildergalerie machen sie einen sehr guten Eindruck und geben überdies einen schönen Überblick über die farbenfrohe Vielfalt des Rennsports.

Bilder: Porsche