Nissan Z Proto

Neue Autos haben heutzutage eine durchschnittliche Produktionszeit zwischen vier und sechs Jahren, in seltenen Fällen etwas länger. In diese Zeit stopfen die meisten Hersteller mindestens ein Facelift, um mit dem technischen Fortschritt Schritt zu halten und zugleich dem Kundengeschmack zu entsprechen, der sich zumindest nach Ansicht einiger Marketingleute in regelmäßigen Abständen verändert. Umso erstaunlicher ist es, dass Nissan immer noch den Sportwagen 370Z im Programm führt, der seit Ende 2008 nur minimal verändert bei den Händlern steht. Vielfach gingen Experten bereits davon aus, dass dieses Modell ohne Nachfolger irgendwann sang- und klanglos vom Markt genommen würde. Nun straft Nissan sie Lügen. In den USA debütierte der Z Proto als bereits sehr seriennaher Ausblick auf den bald kommenden neuen Z, womit die Japaner eine seit 1969 aufrecht erhaltene Tradition weiterbetreiben. Damals sorgte der Datsun 240Z mit einem Design von Albrecht Graf von Goertz für Aufsehen.

Erstmals mit Turbo-V6-Motor

Beim Z Proto kommt erstmals in der Modellgeschichte ein turboaufgeladener Sechszylindermotor zum Einsatz. Nissan macht jedoch noch keine weiteren Angaben zum Hubraum oder der Leistung. Einige Nissan-Experten vermuten jedoch, dass es sich um den drei Liter großen V6 handelt, der unter anderem im Infiniti Q60 Red Sport 400 Verwendung findet und dort 400 PS abwirft. Damit wäre der neue Z deutlich kräftiger als der noch aktuelle 370Z mit seinen 331 PS (bzw. 344 PS beim 370Z Nismo). Aufgrund der Pressebilder ist hingegen klar, dass Nissan mit einem manuellen Sechsgang-Getriebe plant. Vermutlich wird es alternativ ein Automatikgetriebe mit Wippenschaltung am Lenkrad geben. Wie bei allen Z-Modellen bisher gelangt die Kraft ausschließlich auf die Hinterräder.

Optisch greift der Nissan Z Proto viele Details bisheriger Z-Modelle auf. Dies beginnt beim hellen Gelb der Karosserie, das es in ähnlicher Schattierung bereits beim 240Z gab, und geht weiter bis zur Form der Leuchteinheiten an Front und Heck mit Anklängen an verschiedene Z-Generationen. Auf dem Kofferraumdeckel unterhalb der Heckscheibe findet sich ein ‚Fairlady Z‘-Schriftzug, wie er an den amerikanischen Versionen stets prangte. Hinzu kommen moderne Kohlefaser-Elemente wie die Frontspoilerlippe, die Seitenschweller und der Heckdiffusor mit zwei integrierten Auspuffendrohren. 19 Zoll große Leichtmetallräder mit Dunlop SP Sport Maxx Bereifung füllen die Radhäuser aus, wobei die Räder zusätzliche ‚Nissan Z‘-Aufschriften erhielten. Im Vergleich zum 370Z legt der Z Proto in Länge und Breite zu, ist aber dafür geringfügig flacher.

Sportives Interieur

Neben dem Exterieur wirkt auch das Interieur des Nissan Z Proto bereits sehr seriennah. Anstelle von analogen Rundinstrumenten sitzt hinter dem dreispeichigen Multifunktionslenkrad mit dem Z-Logo ein Digitaldisplay. Ein weiteres Display mit Touchscreen-Funktion befindet sich zentral im Armaturenbrett, auf dem oben drei Zusatzinstrumente aufgesetzt wurden. Die Sitze tragen schwarzes Leder und Alcantara sowie eine Mittelbahn in Flechtoptik, ergänzt durch hellgelbe Streifen und Nähte.

Leider nicht für Europa

Eine Serienversion des neuen Nissan Z wird für Mitte 2021 erwartet. Allerdings kündigte der japanische Hersteller an, dass dieser Sportwagen nach aktuellen Planungen nicht auf den europäischen Markt gelangen wird, da hier die Abgasvorschriften anders wären und der Sportwagenmarkt im allgemeinen rückläufig sei. Hoffentlich überlegt man sich diese Entscheidung noch einmal.

Bilder: Nissan