Morgan Plus Six

Stellen Sie sich vor, ein Autohersteller präsentiert einen neuen Sportwagen und nahezu keinem Außenstehenden fällt das so richtig auf. Genau das passierte im Rahmen des Genfer Salons bei Morgan. Nachdem BMW die Fertigung des bislang im Plus 8 verbauten Achtzylinder-Saugmotors endgültig eingestellt hat, mussten sich die Briten nach einem neuen Antriebskonzept umsehen und veränderten in diesem Zuge auch gleich das zugrunde liegende Chassis. Zum Einsatz kommt nun die neue CX-Plattform aus verklebten Aluminiumprofilen, das im Vergleich zum bisherigen Chassis eine doppelt so hohe Verwindungssteifigkeit aufweist. Für den Aufbau der Karosserie nutzt man im hinteren Bereich Eschenholz-Komponenten, um die alte Morgan-Tradition aufrechtzuerhalten.

Unter der längs zweigeteilten Motorhaube befindet sich ein drei Liter großes V6-Biturbotriebwerk von BMW. Autofans kennen genau diesen Motor mit dem internen Kürzel S58 aus dem neuen Toyota GR Supra sowie dem aktuellen BMW Z4. Im neuen Plus Six kommt er auf 250 kW/340 PS und ein maximales Drehmoment von 500 Newtonmetern. Während ein manuelles Getriebe aktuell noch in der Entwicklung steckt, kommen die ersten Exemplare ausschließlich mit einem Achtgang-Automatikgetriebe von ZF zu den Kunden. Dank lediglich 100 Kilogramm schwerem Chassis liegt das Leergewicht des Fahrzeugs bei lediglich 1.075 Kilogramm, was in Kombination mit den Leistungsdaten hervorragende Fahrdynamik verspricht. So soll der Sprint auf Tempo 100 in 4,2 Sekunden erledigt sein und die Höchstgeschwindigkeit 267 km/h betragen. Als Durchschnittsverbrauch verspricht Morgan 7,4 Liter auf 100 Kilometern.

Während unter dem Blechkleid alles neu ist, zeigt sich die Optik wenig verändert. Geschwungene, nur oberflächlich in die Karosserie integrierte Kotflügel, zwischen den vorderen Kotflügeln und dem bogenförmig gestalteten Kühlergrill integrierte Scheinwerfer und kleine Rückleuchten prägen das Design. Derweil verzichten die Briten jedoch auf klassische Stoßstangen und ist mit der Verwendung von LED-Tagfahrleuchten zumindest teilweise in der Moderne angekommen. Über den Köpfen der Insassen findet sich wahlweise ein eng geschnittenes Stoffverdeck oder ein Hardtop, mit dem der Sportwagen tatsächlich winterfest wird. Bei den ersten paar Fahrzeugen, die als First Edition vom Band laufen, gehört es zum Serienumfang.

Innen kommen vier klassische Rundinstrumente zum Einsatz, von denen zwei mit einem kleinen Display zusammen hinter dem Lenkrad sitzen und zwei weitere zentral im Armaturenbrett untergebracht sind. Auf der Beifahrerseite befindet sich ein rudimentäres Handschuhfach mit Gepäcknetz. Der Getriebewählhebel auf dem Mitteltunnel stammt unverändert von BMW. Für Leder, Holz, Teppiche und Kontrastnähte stehen annähernd unendliche Farboptionen bereit. In die Türen sind Lautsprecher, Außenbeleuchtungen und eine Zentralverriegelung integriert.

In Großbritannien beginnt die Preisliste für den Morgan Plus Six bei 77.995 GBP (inkl. VAT), während die First Edition Fahrzeuge in den exklusiven Farbtönen ‚Moonstone Silver‘ oder ‚Emerald Green‘ je 89.995 GBP (inkl. VAT) kosten.

Bilder: Morgan, Matthias Kierse