Ineos Grenadier

Von 1949 bis 2016 entstand in Großbritannien der legendäre Land Rover, der später den Beinamen Defender erhielt. Seither fehlt einigen Fans ein vollwertiger Geländewagen, der ausschließlich für den Offroad-Gebrauch gedacht ist und nicht für den schicken Auftritt auf innerstädtischen Prachtboulevards. Auch Sir Jim Ratcliffe gehört zu den Abenteurern, die mit ihrem Geländewagen gern auf Reisen gehen und dabei unbefestigte Wege nutzen. Er erkannte bereits 2017 die Lücke im weltweiten Autoangebot und begründete mit einigen Geschäftspartnern die Firma Ineos Automotive als Tochterunternehmen der Ineos Group, die man als Hersteller von Petrochemikalien, Spezialchemikalien und Ölprodukten kennt. Mit mehr als 23.000 Mitarbeitern in 34 Unternehmenszweigen und 183 Fabriken in 26 Ländern erwirtschaftete dieser Konzern im vergangenen Jahr rund 61 Milliarden US-Dollar. In sein Auto-Ingenieursteam nahm er bewusst einige Deutsche mit auf, um dem geplanten Projekt höchste Qualität mit auf den Weg zu geben.

Gemeinsam erschuf man einen neuen Geländewagen, der nach Wunsch seiner geistigen Väter eine neue Bestmarke im Bereich der Offroader setzen soll. Im Pressetext spricht man bewusst von einem „no-nonsense 4×4 vehicle“. Das Fahrzeug hört auf den Namen Ineos Grenadier und erinnert optisch unzweifelhaft an den eingangs erwähnten Land Rover Defender. Als Basis dient jedoch nicht etwa die betagte Technik, sondern eine komplett neu entwickelte Plattform. Zu den technischen Daten machte Ineos noch keine Angaben. Dafür kann man deutlich erkennen, dass beim Karosseriedesign bewusst auf unnötige Details verzichtet wurde.

In den kommenden Monaten geht eine erste Flotte von Prototypen, die in Kooperation mit Magna Steyr in Österreich aufgebaut wurde, in den Fahrversuch. Insgesamt möchte man dabei innerhalb eines Jahres rund 1,8 Millionen Kilometer zurücklegen, um alle denkbaren Probleme zu erkennen und zu beheben. Da das Design nun bereits per Pressemeldung bekannt gemacht wurde, werden die Prototypen keine der sonst üblichen Tarnungen tragen, sondern ungetarnt unterwegs sein. Gegen Ende kommenden Jahres soll die Serienproduktion anlaufen.

Bilder: Ineos Automotive