Audi R8 V10 RWD

Über den Audi R8 halten sich aktuell diverse Gerüchte in der Autoszene. Eines davon besagt, dass der Mittelmotorsportwagen in Kürze ohne Nachfolger eingestellt werden könnte. Gegen diese These spricht allerdings der jetzt frisch vorgestellte Audi R8 V10 RWD, der das Modellprogramm erweitert anstatt es zu verkleinern. Vor dem umfangreichen Facelift, das Anfang des Jahres debütierte, gab es mit dem auf 999 Exemplare limitierten R8 RWS erstmals die Chance einen Audi mit Hinterradantrieb zu erwerben. Nun rücken die Ingolstädter auch den Hinterradantrieb ins normale Angebot und bieten den neuen R8 V10 RWD in beiden Karosserievarianten an. Technisch gesehen bildet er die neue Einstiegsversion in die R8-Welt, indem er den 5,2 Liter großen V10-Saugmotor mit 397 kW/540 PS und 540 Newtonmetern Drehmoment erhält, der bis zum oben erwähnten Facelift im normalen R8 saß. Seither hat diese quattro-Variante eine Leistungssteigerung mit 30 PS und 20 Newtonmetern mehr erhalten. Beim RWD gelangt die Kraft über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und eine mechanische Differenzialsperre auf die Hinterräder. Dies führt beim Coupé zu einer Beschleunigungszeit von 3,7 Sekunden auf Tempo 100 und einer Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h, während der Spyder 3,8 Sekunden benötigt und bei 318 km/h sein Maximum erreicht.

Optisch unterscheidet sich der R8 V10 RWD fast nicht von seinen Modellgeschwistern mit quattro-Allradantrieb. Einzig die Sideblades dienen als Erkennungsmerkmal. Beim Coupé trägt der obere Teil der Blades ‚Mythosschwarz‘, während der untere Teil beim Spyder und Coupé in Wagenfarbe lackiert ist. Dazu kommen schwarz lackierte Frontblades, Seitenschwellereinsätze und Diffusoreinsätze. Gegen Aufpreis ist für den Spyder ein erweitertes ‚Optikpaket schwarz‘ oder für beide Varianten ein ‚Optikpaket Carbon‘ sowie schwarz lackierte Audi-Ringe und -Schriftzüge erhältlich. Zudem ergänzt die Karosseriefarbe ‚Kemograu‘ das umfangreiche Farbprogramm.

Innen erhält der Audi R8 V10 RWD Sportsitze mit einem Bezugsmix aus Leder und Alcantara. Bereits beim Öffnen der Türen erscheint ein ‚Audi Sport‘ Schriftzug per LED-Strahler auf der Fläche neben dem Auto. Auf der Beifahrerseite findet sich zudem eine ‚RWD‘-Plakette am Armaturenbrett. Vom Fahrerplatz aus kann der Sport-Modus der Elektronischen Stabilitätskontrolle (ESC) aktiviert werden, was kontrollierbare Driftwinkel erlaubt. Ab Werk kommen schwarz lackierte Leichtmetallräder mit Reifen der Dimensionen 245/35 ZR 19 (vorn) und 295/35 ZR 19 (hinten) zum Einsatz. Alternativ sind auch Radsätze in 20 Zoll oder Sportreifen erhältlich. Bei Leergewichten von 1.595 Kilogramm (Coupé) beziehungsweise 1.695 Kilogramm (Spyder) liegt die Achslastverteilung bei 40:60. Im Vergleich zum normalen R8 spart der Wegfall der Kardanwelle, des Vorderachsdifferenzials und der Lamellenkupplung des quattro-Allradantriebs rund 65 Kilogramm ein.

Wie alle R8-Modelle entstehen auch die beiden neuen RWD-Varianten zum größten Teil in Handarbeit in der Manufaktur ‚Böllinger Höfe‘ in Neckarsulm. Ab Anfang 2020 rollen die ersten Exemplare zu den europäischen Händlern. In Deutschland startet die Preisliste bei 144.000 Euro für das Coupé und 157.000 Euro für den Spyder.

Bilder: Audi