Aston Martin DB5 Vantage

Die Übergänge vom DB4 Series V zum neuen DB5 waren äußerst fließend. Im Prinzip hatte Aston Martin bereits bei der fünften Bauserie des Vorgängermodells alle wichtigen Modifikationen vorgenommen, die dann die neue Baureihe DB5 ausmachen sollten. Sowohl die leicht angehobene Dachlinie als auch die ursprünglich für den DB4 GT entwickelten Scheinwerfer hinter Klarglasabdeckungen oder die drei kleinen Einzelrückleuchten pro Seite gab es bereits, Ende 1963 folgte als letzter großer Unterschied ein vergrößerter Sechszylindermotor mit der Vorstellung des DB5. Statt bisher 3,8 gab es nun vier Liter Hubraum, aus denen man mittels dreier Gleichdruckvergasern von SU 210 kW/286 PS und 390 Newtonmeter Drehmoment holte. Auf diese Weise erreichte der normale DB5 eine Höchstgeschwindigkeit von 229 km/h. Für den Spurt auf Tempo 100 gab Aston Martin 7,1 Sekunden an.

Neben dem Coupé, das typischerweise als ‚Saloon‘ bezeichnet wird, bot der britische Sportwagenhersteller zwei Jahre lang auch wieder ein zweisitziges Convertible an. In dieser kurzen Zeit entstanden lediglich 123 Exemplare, von denen 19 linksgelenkt waren. Außerdem entstanden beim externen Karosseriebauer Harold Radford Coachbuilders 12 Exemplare eines zweitürigen Shooting Brakes. Besondere Bekanntheit erlangte der Aston Martin DB5 natürlich durch den Auftritt in ‚James Bond – Goldfinger‘ aus dem Jahr 1964, für dessen Produktion allerdings neben einem DB5 auch ein DB4 Vantage Prototyp genutzt wurde. Durch den großen Anklang beim Publikum bestellte die Filmfirma für den Nachfolgefilm ‚James Bond – Feuerball‘ (1965) zwei weitere DB5 und nutzte zugleich den mit Q-Extras aufgerüsteten Prototypen weiter. Anschließend dauerte es 30 Jahre, ehe der DB5 in ‚James Bond – Goldeneye‘ erneut zu Leinwandehren mit 007 kam. Es folgten ‚James Bond – Der Morgen stirbt nie‘ (1997), ‚James Bond – Casino Royale‘ (2006), ‚James Bond – Skyfall‘ (2012), ‚James Bond – Spectre‘ (2015) und zuletzt ‚James Bond – Keine Zeit zu sterben‘ (geplant für dieses Jahr, aber wegen Corona auf 2021 verschoben), in denen der britische Sportwagen mehr oder weniger lang ins Rampenlicht durfte.

Doch nun kehren wir zurück zum Thema Vantage, dessen 70-jähriges Jubiläum wir ja mit unserer Berichteserie ein wenig feiern möchten. Auch den DB5 gab es ab Werk in einer Vantage-Ausführung, die sowohl für den Saloon als auch für das Convertible verfügbar war. Durch den Einbau von drei Weber-Doppelvergasern und ein wenig Feinschliff am Triebwerk stieg die Leistung auf rund 320 PS. Den Unterschied zwischen unserer heutigen Welt und dem Debütjahr 1965 erkennt man am besten am Pressetext, den Aston Martin zur Weltpremiere des DB5 Vantage auf dem Genfer Salon damals veröffentlichte: „Mit dieser Zusatzleistung gelingen schnellere Beschleunigungsmanöver und höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten.“ Heutzutage müsste man damit rechnen, dass die Greta-Jünger nach Steinen suchen. Für das Vantage-Paket belief sich der Aufpreis damals auf £ 158 zuzüglich Steuern, während der Grundpreis für den normalen DB5 bei £ 4.175 lag.

Ob es der hohe Preis war oder einfach zu wenige Kunden von dieser Option wussten, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Von 887 gebauten DB5 Saloon erhielten jedoch lediglich 68 das Vantage-Paket. Beim DB5 Convertible waren es sogar nur acht von 123. Heute handelt es sich um entsprechend gesuchte Sammlerstücke, deren Preise teilweise bereits siebenstellige Bereiche erreichen.

Bilder: Aston Martin