60 Jahre Peugeot 404

Um die sehr erfolgreiche Mittelklassebaureihe 403 würdig zu beerben, begannen bei Peugeot 1957 entsprechende Entwicklungsarbeiten. Neben der klassischen Limousine entstanden bei Pininfarina dabei auch eine Kombiversion namens Break, ein Pickup, ein Coupé und ein Cabriolet, wobei die letzteren zwei direkt bei Pininfarina in Italien vom Band liefen. Nachdem die Limousine 1960 auf den Markt gekommen war, folgten 1962 Break und Cabriolet, das Coupé 1963 und der Pickup erst 1967. Daneben gab es Sonderaufbauten für Krankenwagen, Polizeifahrzeuge, Abschleppwagen oder Taxen. Anfänglich zeigten die Edelstahl-Stoßstangen aller Varianten kleine Hörner, später kamen immer größere Einsätze aus Gummi zum Einsatz. Um möglichst gute Fahrleistungen in Verbindung mit bestmöglichem Komfort bieten zu können, senkte man den Schwerpunkt durch einen um 45 Grad geneigten Motor ab. Dabei standen Benzinmotoren mit 1,5 und 1,6 Litern Hubraum sowie ein 1,9 Liter großes Dieseltriebwerk zur Auswahl. Damit gehörte man zu den absoluten Pionieren von Dieselmotoren in Personenkraftwagen neben Mercedes-Benz. Über eine Lenkradschaltung konnte der Fahrer das manuelle Viergang-Getriebe bedienen. Alternativ gab es ab 1966 für einige Ausstattungsvarianten eine Dreigang-Automatik.

Im Laufe der Jahre erfolgten diverse kleinere und größere Modifikationen an Karosserie und Interieur. Beispielsweise veränderte man die Form der Lüftungsdüsen und den ursprünglich als Tempoband angelegten Tacho. Nach insgesamt 17.223 Exemplaren insgesamt endete im Oktober 1968 die Fertigung von 404 Coupé und 404 Cabriolet. Der weltweit gut vernetzte Club weiß heute nur noch von 2.371 Exemplaren, was 13,8 Prozent entspricht. Ab 1969 erhielten endlich alle Limousinen und Break mit Benzinmotoren Scheibenbremsen an der Vorderachse serienmäßig. Zugleich brachte Peugeot mit dem 504 das eigentlich als Nachfolger geplante Modell parallel auf den Markt. Bis 1975 entstanden weitere Exemplare von 404 Limousine und 404 Break in Sochaux, Frankreich. Insgesamt liefen dort 1.847.568 Exemplare vom Band.

Der 404 war für Peugeot jedoch keine rein französische Story. Nicht nur die zweitürigen Varianten, die in Italien gebaut wurden, zeigten einen gewissen Grad zur Internationalität. So liefen in Kanada und Australien Fahrzeuge in Werken vom Band, die sich Peugeot mit Renault teilte. Hinzu kamen mehr oder weniger große Auflagen in Argentinien, Chile, Uruguay, Peru, Neuseeland, Malaysia, Belgien, Portugal, Irland, Kenia, Madagaskar, Rhodesien, Nigeria und Südafrika. In den südamerikanischen Staaten, speziell in Argentinien, lief die Produktion bis 1978 weiter. Erst zehn Jahre später stoppte man in Kenia den Bau des 404 Pickup, 1989 schließlich auch den der 404 Limousine. Auf diese Weise stieg die Gesamtzahl aller gebauten Peugeot 404 auf 2.885.374 Exemplare. Taxi-Versionen und der Pickup sind bis heute typische Fahrzeuge im Straßenbild des nördlichen und westlichen Afrikas. Ihren legendären Ruf dort erwarben sich die Fahrzeuge dieser Modellreihe unter anderem auch durch vier Gesamtsiege bei der Safari Rallye in Kenia 1963, 1966, 1967 und 1968.

Bilder: Peugeot